Was haben Woodstock, die erste verschickte Online-Nachricht und die Mondlandung gemeinsam? Alles passierte 1969. Ein halbes Jahrhundert später sind diese Ereignisse noch immer fest in unserer Erinnerung verankert. Bei AWARE7 stand vor allem die technische Revolution durch das Internet im Vordergrund. Matteo Große-Kampmann, ein Geschäftsführer der AWARE7 GmbH, stellte sich hierzu am 16. Juli bei einer Veranstaltung der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum einer ganzen Reihe an Fragen:
- Was machen Hacker eigentlich?
- Gehören sie zu den Guten oder den Bösen?
- Und wo ist die Grenze zwischen ethisch und unethisch?
Die ihm zugeteilte Zeit reichte kaum aus, um die Flut an Fragen zu beantworten.
Wie alt ist das Internet? Willkommen im Jahr 1969!
Natürlich ist ein Hacker nichts ohne das Internet, denn ein Leben und Arbeiten ohne Online-Vernetzung ist mittlerweile kaum denkbar. Umso passender war, dass man sich offline an der Hochschule traf, um online mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) über einen Live-Stream inklusive Chatfunktion zu zelebrieren. Das MIT, welches 1969 maßgeblich an der Entwicklung des Internets beteiligt war, hatte für hochkarätige Wortbeiträge gesorgt: eine Diskussionsrunde über die Genesis des Internets, an der Pioniere wie die Informatikerin Elizabeth Feinler und die Programmiererin Radia Perlman teilnahmen, aber auch Einzelvorträge über die Konnektivität als Menschenrecht und das Management von digitalen Informationen begeisterten das Publikum.
Während man in Boston gebannt den Vorträgen lauschte, wurde in Bochum munter gegessen, getrunken und genetzwerkt. Was online geschah und über die Leinwand zu sehen war, rückte mehr und mehr in den Hintergrund. Anstatt fing man an zu diskutieren – über Frauen in der IT-Branche, Interdisziplinarität und die Rolle von Lehrer*innen im verantwortungsbewussten und geschulten Umgang mit den neuen Technologien. Auch wir von AWARE7 hielten uns bei diesen Gesprächsthemen nicht zurück und blieben viel länger, als wir eigentlich vorhatten.
Als es dann endlich doch nach Hause ging – schließlich wartete am nächsten Morgen die Arbeit auf uns -, blieb vor allem eines hängen: so wichtig und bahnbrechend die weltweite Vernetzung über Computer auch war, ist und sein wird, ein Zusammenkommen in der Offline-Welt kann sie oft einfach nicht ersetzen. Manchmal sollte man also anstatt „login“ doch „logout“ wählen… in diesem Sinne, Happy Birthday, Internet!