Gerade durch die aktuelle Situation bedingt sind viel mehr Nutzer im Internet unterwegs als üblich, da ist es wichtig zu verdeutlichen, an welchen Punkten man eine sichere und seriöse Webseite erkennen kann. Die folgenden neun Aspekte sind dabei ein hilfreicher Indikator.
1) Auf die URL Achten
Der wohl wichtigste Punkt ist es, immer darauf zu achten, auf welcher Webseite man sich gerade befindet. Dies ist in der Adresszeile im Browser sichtbar. Bereits kleinste Abweichungen der Domain wie zum Beispiel corona-warm-app.de anstatt corona-warn-app.de kann eine betrügerische Phishing-Webseite bedeuten, die versucht, ihre Daten abzugreifen und den Nutzer in eine Falle zu locken.
Achten Sie als Nutzer also immer auf die obere Adresszeile ihres Browsers. Auch bei Links auf einer Webseite selbst kann es zu einer Gefahr kommen. Auch wenn der Link corona-warn-app.de anzeigt, bedeutet dies nicht, dass er wirklich dorthin führt. Intern kann dieser auf eine andere Position im Internet weiterleiten. Ihr Browser zeigt unten Links die wirkliche Adresse des Links an. Es empfiehlt sich daher nicht blind auf fremde Links zu klicken, vor allem nicht in E-Mails von Unbekannten.
2) Vertrauensplaketten
Vor allem Webshops versuche mit sogenannten „Vertrauensplaketten“ wie dem Symbol der „Trusted-Shops“ an Seriosität zu gewinnen. Aber auch hier muss der Nutzer aufpassen. Denn auch Kriminelle können die entsprechenden Symbole und Bilder illegal verwenden und auf ihrer Webseite platzieren. Nur wenn das Bild auch zum Austellerinstitut weiterleitet und den entsprechenden Webshop auf der Seite des Instituts darstellt, so kann davon ausgegangen werden, dass der Shop wirklich zum Beispiel von „Trusted-Shops“ überprüft wurde.
Neben diesen Siegeln gibt es auch Bilder, die anzeigen, welche Zahlungsmöglichkeiten ein Webshop anbietet. Diese Bilder kann jeder ebenfalls illegal aus dem Internet herunterladen und verwenden. Sie bieten keinen Mehrwert im Aspekt der Zahlungssicherheit und für sichere Webseiten.
3) Auf HTTPS Achten
Moderne Webseiten verwenden eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem Endgerät des Nutzers und dem Server. Auch wenn dies nicht zur Seriosität der Webseite an sich beiträgt, so dient es dennoch der Sicherheit ihrer Daten. Dies bezieht sich vor allem dann darauf, wenn Sie als Nutzer persönliche Daten in der Webseite eintragen oder Dienstleistungen auf der Webseite verwenden. Moderne Browser kennzeichnen Webseiten, welche mit https aufgerufen wurden als „Sicher“ und ohne https als „nicht Sicher“. Dies betrifft wie gesagt jedoch lediglich die Verbindung und nicht die Online-Präsenz an sich, was ein wenig irreführend ist. Denn auch betrügerische Webseiten hältheutzutage nichts davon ab, eine verschlüsselte Verbindung zu verwenden und hierdurch dennoch als „Sicher“ eingestuft zu werden.
4) Datenschutzrichtline
Eine seriöse Webseite bietet immer eine Datenschutzrichtlinie an, welche sich meist am unteren Ende der Webseite befindet. Auch wenn diese Richtlinie meist mit vielen juristischen Aussagen ausgestattet ist, welche schwer zu verstehen sind, ist bereits das Vorhandensein dieser ein gutes Indiz für eine seriöse Webseite. Diese Richtlinie sollte auch in der jeweiligen Sprache der Webseite vorhanden sein, welche gerade verwendet wird.
5) Unseriöser Webseitenaufbau
Weiter gibt es offensichtliche Anzeichen dafür, dass es sich um eine unseriöse Webseite handelt. Als Beispiel können dafür sogenannte „Pop-Ups“ sein. Ein Pop-Up öffnet sich immer wieder und versucht Sie von dem eigentlichen Inhalt der Webseite abzulenken und zu einem anderen Ziel zu führen. Weiter ist es möglich, dass warnende Ausrufezeichen und Meldungen wie „Sie haben einen Virus“ versuchen Ihnen genau diesen zu vermitteln. Eine vermeintliche Sicherheitssoftware wird dann zu einem Virus umfunktioniert.
6) Fake Shop Erkennen
Unternehmen haben sich beim Anbieten eines Shops im Internet an gewisse Regeln zu halten, dazu zählt zum Beispiel auch der Aufbau eines „Bestellen“-Knopfs. Wie die Verbraucherzentrale mitteilte, neigen sogenannte Fake Shops, die lediglich auf Ihre Daten aus sind, dazu, den Bestellvorgang nicht mit einem der vordefinierten Knöpfen zu starten und statt dessen einen „Anmelden“-Knopf zu verwenden.
Die korrekten Formulierungen für diese Knöpfe sind „zahlungspflichtig bestellen“, „jetzt kaufen“ oder „zahlungspflichtig buchen“. Sollte dies nicht der Fall sein, sofort woanders nach dem gewünschten Artikel suchen, auch wenn der Preis dort ein wenig höher ist.
7) Tools Nutzen
Wenn Sie sich als Nutzer unsicher sind, gibt es noch die Möglichkeit, Sicherheitstools zu verwenden. Die zwei bekanntesten Anbieter sind Virustotal und Google Safe Browsing. Um die Tools zu Nutzen muss nur die URL der Webseite, die Sie besuchen wollen, in das Eingabefeld eingetragen werden. Anschließend analysiert das Tool, ob die Webseite sicher ist und gibt Ihnen eine fundierte Einschätzung. Dabei verwendet als Beispiel VirusTotal einen Satz aus verschiedenen unabhängigen Sicherheitssoftwares und stellt die Ergebnisse übersichtlich dar.
8) Browsereinstellungen anpassen
Auch wenn die verschiedenen Browser wie Firefox, Chrome und ähnliche bereits mit guten Sicherheitseinstellungen ausgeliefert werden, ist es möglich, diese noch mit einigen Klicks sicherer einzustellen. So kann zum Beispiel bei Firefox unter Einstellungen bei „Datenschutz und Sicherheit“ zwischen „Standard“, „Streng“ oder „Benutzerdefiniert“ gewechselt werden. Je strenger man diese Einstellungen setzt, führt es jedoch dazu, dass manche Anbieter gewisse Aspekte für die Darstellung der Webseite wie Skripte usw. benötigt.
Sperrt Firefox diese Module, macht es die Seite unbrauchbar. Es führt also dazu, dass gegebenenfalls nicht alle Seiten problemfrei funktionieren. In Chrome findet man diese Optionen ebenfalls unter Einstellungen, Datenschutz und Sicherheit und dem Unterpunkt Sicherheit. Hier kann zwischen „Erweitertes Safe Browsing“ und „Standardschutz“ gewechselt werden.
9) Unternehmen Anrufen
Als letzte Alternative gibt es die Möglichkeit, das Unternehmen bei Unsicherheit anzurufen. Dort kann dann der Vertrieb die entsprechend gesuchten Informationen weitergeben. Auch ist es oft möglich, eine Bestellung per Telefon durchzuführen. Die Telefonnummer findet sich meist auf der Webseite im punkto „Kontakt“. Nimmt eine Person ab, welche sich jedoch gar nicht wirklich auskennt oder für Sie unsicher erscheint, können Sie sich sicher sein, dass auch mit der Online-Präsenz etwas nicht stimmt.