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IT Zertifizierungen – Digitale Sicherheit erreichen

M.Sc. Jan Hörnemann

Unternehmen denken und agieren zunehmend digital, und mit diesem Wandel hin zur Digitalität, haben sich auch die möglichen Angriffsmethoden massiv verändert. Diese wiederum verlangen nach neuen Schutzmechanismen, wie zum Beispiel Cybersecurity-Zertifizierungssystemen. IT Zertifikate sind seit jeher bekannte Mechanismen für mehr Schutz in der digitalen Welt, und so verhält es sich auch mit einem Cybersecurity-Zertifizierungssystem, welches in erster Linie mehr Sicherheit nach außen hin darstellen soll. Es dient somit unter anderem als Garantie dafür, dass ein Unternehmen gesondert auf die eigene Sicherheit achtet.

Worum es sich dabei im Detail handelt, wissen viele Unternehmer jedoch noch gar nicht. Zeit also, sich mit dem Thema mal etwas intensiver auseinanderzusetzen und die eventuellen Vor- und Nachteile sowie die Notwendigkeit solcher Systeme zu diskutieren. Genau das möchten wir in diesem Artikel vollziehen und Sie auf diese Weise ein wenig über die neuen Methoden und Mechanismen aufklären, die aktuell am Markt in Erscheinung treten.

Was ist ein Cybersecurity-Zertifizierungssystem?

Wenn Sie nicht in der Sicherheitsbranche tätig sind und kein Experte auf diesem Gebiet, sondern eher als Entscheider im Unternehmen agieren, ist es möglich, dass Sie bislang nicht allzu viel über Cybersecurity-Zertifizierungssysteme wissen. Das ist uns natürlich bewusst, weshalb wir Ihnen, bevor wir tiefer in die Materie eintauchen, gerne eine kleine Übersicht dessen liefern möchten, was ein Cybersecurity-Zertifizierungssystem überhaupt ausmacht.

Ein Cybersecurity-Zertifizierungssystem ist eine Art Framework, welches ganz spezielle Standards festlegt und Anforderungen an die Sicherheitsmaßnahmen stellt, die für eine erfolgreiche IT Zertifizierung strengstens einzuhalten sind. Bei einem Cybersecurity-Zertifizierungssystem geht es dabei in erster Linie um Richtlinien in Bezug auf Cybersecuritypraktiken, die eine Aufrechterhaltung und Verbesserung der bestehenden Maßnahmen garantieren sollen. Die Zertifizierungssysteme sind also in erster Linie dazu da, per IT Zertifikat sicherzustellen, dass Unternehmen gewisse Maßnahmen im Bereich der Cybersecurity ergreifen und aktiv umsetzen.

Cybersecurity-Zertifizierungssysteme basieren dabei auf bewährten Standards (ISO 27001), die durch das Zertifikat verpflichtend von den jeweiligen Unternehmen eingehalten und umgesetzt werden müssen. Durch die Zertifizierungssysteme kommt zudem oft eine externe Prüfung hinzu, die genau das sicherstellt und das Zertifikat nur dann vergibt, wenn alle Richtlinien akkurat eingehalten werden. Dabei geht es auch darum, dass Unternehmen nicht auf der Stelle treten, sondern kontinuierlich an Verbesserungen der eigenen Sicherheitsmaßnahmen arbeiten.

Welche Cybersecurity-Zertifizierungssysteme gibt es?

Es existiert derzeit eine Vielzahl an unterschiedlichen Cybersecurity-Zertifizierungssystemen, die allesamt stark in ihrem jeweiligen Anwendungsbereich variieren. Wir könnten Ihnen auch sagen, dass jedes Cybersecurity-Zertifizierungssystem einen eigenen kleinen Bereich abdeckt und es somit ganz darauf ankommt, wo Ihr Unternehmen sein Kerngeschäft hat, wenn es um die Auswahl des am besten geeignetsten Cybersecurity-Zertifizierungssystems geht. Wir stellen Ihnen die wichtigsten einmal kurz und knapp vor.

ISO 27001: Die ISO 27001 Norm setzt auf eine klare Entwicklung, Umsetzung, Überwachung und Verbesserung des Informationssicherheitsmanagementsystems in Ihrem Unternehmen. Wer eine IT Zertifizierung nach ISO 27001 anstrebt, muss strenge Sicherheitsmaßnahmen integrieren, Sicherheitsziele festlegen und Risikobewertungen durchführen. Regelmäßige Überprüfungen gehören ebenfalls dazu. Die ISO 27001 ist für viele Unternehmen eine Grundlage für die Zusammenarbeit. Ohne ISO 27001 Zertifizierung kommt eine Zusammenarbeit mit vielen Unternehmen daher gar nicht erst zustande. Die ISO 27002 oder auch ISO/IEC 27002 baut anschließend auf der ISO 27001 auf und bringt detaillierte Leitlinien für die Umsetzung von Sicherheitskontrollen mit ein.

SOC 2 (Service Organization Control): Mit SOC 2, welches von dem American Institute of CPAs (AICPA) stammt, wird Sicherheit, Verfügbarkeit und Vertraulichkeit garantiert. Außerdem geht es um die Integrität in Bezug auf den Datenschutz im Bereich der Cloud.

PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard): Wer Kreditkartentransaktionen durchführt, muss sich nach PCI DSS zertifizieren lassen und den Standard entsprechend umfangreich erfüllen. PCI DSS legt also die Anforderungen fest, die für den Umgang mit Kreditkartendaten notwendig sind. Vorwiegend müssen sich also große E-Commerce-Händler zertifizieren lassen, was durch einen PCI-DSS-zertifizierten Service Provider geschieht oder ein PCI Self-Assessment Questionnaire (SAQ).

Diese drei IT Zertifizierungen gelten als die wichtigsten für Unternehmen. Sie legen Standards fest, die streng eingehalten werden müssen und die im Zuge der Zertifizierung natürlich auch durch unabhängige Dritte überprüft werden. Neben den Cybersecurity-Zertifizierungssystemen gibt es aber auch noch eine ganze Menge an unterschiedlichen Frameworks und Best Practices, die von Auftraggebern gerne gesehen und berücksichtigt werden. Etwa das NIST Cybersecurity Framework oder der BSI Grundschutz und das CIS Controls Framework.

Während letztere also eher dabei helfen sollen, mit bestimmten Vorlagen und Grundsätzen die Cybersicherheit zu verbessern, sind die Zertifizierungssysteme ein wenig strenger und setzen spezifische Anforderungen fest, die für eine IT Zertifizierung vollumfänglich erfüllt sein müssen.

Wo liegen die Vorteile einer IT Zertifizierung?

Was ein Cybersecurity-Zertifizierungssystem ist und welche Cybersecurity-Zertifizierungssysteme es derzeit gibt, haben wir nun umfassend erläutert. Stelle sich nur noch die Frage, wo die größten Vorteile für Sie und Ihr Unternehmen liegen, wenn Sie sich für eine entsprechende IT Zertifizierung entscheiden.

Für sich genommen werden Sie nämlich bestimmt auch jetzt schon einen Fokus auf die Sicherheit in Ihrem Unternehmen gelegt haben und vielleicht erfüllen Sie bereits alle Anforderungen, die eine IT Zertifizierung verlangen würde. Wozu also die IT Zertifizierung durchführen, wenn alles schon umgesetzt wurde und Sie selbst auch bereits viel Wert auf die Cybersicherheit legen?

Die Antwort ist so einfach wie denkbar, denn es geht um Vertrauen und darum, die eigenen Bemühungen im Bereich der Sicherheit auch nach außen hin zu transportieren. Mit den Cybersecurity-Zertifizierungssystemen schaffen Sie also Glaubwürdigkeit und Vertrauen, um Kunden zu signalisieren, dass Sie auf alle wichtigen Faktoren gesondert achtgeben. Für größere Kunden ist eine erfolgreiche IT Zertifizierung oft sogar die Grundlage für eine mögliche Zusammenarbeit, denn ohne kommt diese für sie häufig gar nicht erst infrage. Zu wichtig ist das Thema inzwischen geworden, zu risikoreich ein Datenverlust.

Andere Zertifizierungen sind erforderlich, um mit Gesundheitsdaten oder Kreditkartendaten arbeiten zu dürfen. Speziell dann, wenn Ihr Unternehmen auch international in Erscheinung tritt, sind viele der Zertifikate schlichtweg Pflicht. Mit jedem zusätzlichen Zertifikat bauen Sie hingegen einen Wettbewerbsvorteil auf, der Sie bei der Auswahl oder einer Ausschreibung ein paar Plätze nach oben katapultiert. Schließlich ist die Cybersicherheit heutzutage etwas, was für viele Unternehmen von besonderer Bedeutung ist, um kein Datenleck befürchten zu müssen.

Für Sie als Unternehmen heißt die IT Zertifizierung aber auch einfach, dass Sie streng nach Richtlinien und Standards arbeiten. Durch die IT Zertifizierung lässt sich also auch intern sicherstellen, dass eine kontinuierliche Verbesserung der Cybersicherheit stattfindet, Risiken reduziert und Sicherheitsmaßnahmen bestmöglich umgesetzt werden.


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Notwendigkeit von Zertifizierungen

Die Notwendigkeit von IT Zertifizierungen dürfte im Artikel nun klar geworden sein. Für Ihr Unternehmen bedeuten die Cybersecurity-Zertifizierungssysteme mehr Sicherheit und Kontrolle, bei gleichzeitig höherem Vertrauen von Auftraggebern, die mit Ihnen zusammenarbeiten. Auf beiden Seiten ist somit klar, dass sich ein zertifiziertes Unternehmen anstrengt, wichtige Standards und Sicherheitsrichtlinien vollumfänglich zu erfüllen. Das ist wichtig, nicht nur in Bezug auf den Datenschutz oder die DSGVO, sondern auch wegen möglicher Leaks von Firmengeheimnissen.

Allerdings ist nicht jede IT Zertifizierung in jedem Bereich notwendig. Andere sind für gewisse Branchen hingegen eine Voraussetzung. Welche das sind und welche für Ihr Unternehmen demnach Sinn ergeben, können wir gerne gemeinsam besprechen und anschließend an der jeweiligen Umsetzung notwendiger Verbesserungen und Maßnahmen arbeiten.

Sie brauchen also keine Angst vor den anfangs so komplex wirkenden Cybersecurity-Zertifizierungssystemen zu haben. Zwar ist es richtig, dass oft externe Beratung notwendig ist, doch allzu schwierig oder komplex sind die nachfolgenden Schritte dann eigentlich nicht mehr.

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M.Sc. Jan Hörnemann

Hallo liebe/r Leser/in, mein Name ist Jan Hörnemann. Ich bin TeleTrust Information Security Professional (T.I.S.P.) und beschäftigte mich seit 2016 nahezu tagtäglich mit Themen rund um die Informationssicherheit. Der CeHv10 war meine erste praktische Zertifizierung in dem Bereich. Durch den Abschluss Master of Science in dem Fachbereich Internet-Sicherheit habe ich viele verschiedene Aspekte kennengelernt und versuche diese sowohl in Live Hacking Shows als auch in unserem Blog zu vermitteln. Darüber hinaus bin ich als Informationssicherheitsbeauftragter tätig und vom TÜV für diese Tätigkeit qualifiziert worden (ISB nach ISO 27001)