Mit den Novellen des IT-Sicherheitsgesetzes im Jahr 2015 wurden alle Betreiber von Kritischer Infrastruktur dazu verpflichtet Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS) nach ISO 27001 einzuführen. Der Betrieb dieser Stellte die betroffenen Betreiber meist vor recht große Probleme. Da dieser Umstieg mit der Erweiterung des IT-Sicherheitsgesetzes nun auch auf viele neue Bereiche wie die Entsorgung zu kommt wollen wir hiermit allen einen Leitfaden für den Standard zu Verfügung stellen.
Was ist ein ISMS?
Ein ISMS nach ISO 27001 umfasst die koordinierte Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Behandlung von Informationssicherheitsrisiken. Dabei sollte beachtet werden, dass diese Planung immer fortlaufend weitergeführt werden muss. Die Steuerung eines solchen Management Systems erfolgt dabei über zentral definierte Verfahren und Richtlinien. Wichtig ist dabei, dass diese Verfahren und Richtlinien Einzug in den unternehmerischen Alltag finden und von den Mitarbeitern akzeptiert werden. Das Ziel eines solchen ISMS ist ein anhaltender und kontinuierlicher Geschäftsbetrieb mit einer Minimierung der Informationssicherheitsvofälle.
Dabei sollte aber auch nie vergessen werden, dass ein ISMS nicht als Selbstzweck entworfen wurde. So sollte muss ein ISMS auch immer angemessen für die Art und besonders Größe des Unternehmens.
Aufbau der 2700er Familie
In dieser Artikelreihe wird es Vorrangig um die ISO 27001 gehen welche das Management System definiert. Dennoch gibt es rund um diesen Standard noch weitere Dokumente, welche wir in dieser Tabelle etwas genauer beleuchten:
Norm | Beschreibung |
ISO/IEC 27000 | Definition der Begirffe |
ISO/IEC 27001 | Anforderungen an ein ISMS |
ISO/IEC 27002 | Leitfaden für die Maßnahmen |
ISO/IEC 27003 | Leitfaden für eine erfolgreiche Umsetzung eines ISMS |
ISO/IEC 27004 | Leitfade zur Evaluation der Wirksamkeit eines ISMS |
ISO/IEC 27005 | Leitfaden für das Risikomanagement |
ISO/IEC 27006 | Anforderungen an Zertifizierungsstellen |
ISO/IEC 27007 | Leitfaden für ISMS-Audits |
ISO/IEC 27008 | Richtlinien für Auditoren |
ISO/IEC 27009 | Branchenspezifische Normen |
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ISO 27001 – Kapitel 9
Das neunte und damit vorletzte Kapitel der ISO 27001 fordert dokumentierte Informationen rund zu Thema Bewertung der Leistung. Wie bereits in Kapitel 8 werden auch in Kapitel 9 zu allen drei Unterkapiteln dokumentierte Informationen zu den einzelnen Schritten gefordert.
ISO 27001 – Kapitel 9.1
Überwachung, Messung, Analyse, Bewertung diese Schritte werden in Kapitel 9.1 gefordert. Dadurch soll allgemein die Wirksamkeit des Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS) gemessen werden können. Darüber hinaus muss festgelegt sein, was wie wann von wem gemessen, überwacht und analysiert werden muss, einschließlich der Informationssicherheits-Prozesse und Maßnahmen.
ISO 27001 – Kapitel 9.2
Ein sehr großes Gebiet der ISO 27001 sind die internen Audits. Diese werden in Kapitel 9.2 gefordert und für eine Zertifizierung müssen dokumentierte Informationen zum Nachweis des Audits vorliegen. Die Audits müssen in geplanten und regelmäßigen Abstand durchgeführt werden. Dafür müssen Audits geplant, aufgebaut und verwirklicht werden. Der Nutzen aus diesen Audits ist es zu erkennen, ob das ISMS lebt und wirksam ist.
ISO 27001 – Kapitel 9.3
Das letzte Unterkapitel des Kapitels 9 der ISO 27001 ist die Managmentbewertung. Diese muss in geplanten Abständen durch die oberste Leitung durchgeführt werden und soll die Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit des ISMS bewerten. Zu den Inhalten zählen Status von Maßnahmen vorheriger Managmentbewertungen, aber auch Veränderungen bei externen und internen Themen. Ergebnisse von Überwachungen und Messungen (auch Audits), sowie die Rückmeldung von interessierten Parteien sind ebenfalls Bestandteil der Managmentbewertung.
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