Betrugsmasche

Große Covid19-Betrugsmasche ist entlarvt worden!

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Eine große Covid19-Betrugsmasche die bereits Mitte April diesen Jahres für Aufsehen gesorgt hat, konnte nun endlich abgeschlossen werden. Anfang September konnten die zwei Kriminellen in den Niederlanden festgenommen werden, die hinter der großen Betrugsmasche gesteckt haben.

So funktioniert die Covid19-Betrugsmasche

Die Funktionsweise der Covid19-Betrugsmasche beinhaltet viele Elemente, die wir in sämtlichen Betrugsmaschen entdecken können. Dazu zählen bspw. Phishing E-Mails aber auch die Zahlung per Vorkasse. Das besondere an der Betrugsmasche über die wir in diesem Blog berichten ist, dass all diese Elemente in einer Betrugsmasche kombiniert wurden.

Die Kriminellen sahen Anfang März eine Möglichkeit viel Geld stehlen zu können durch einen angeblichen Masken-Verkauf. Zu dieser Zeit sind viele Städte und Unternehmen in einen Lookdown gegangen. Diese neue Situation sorgte dafür, dass viele Entscheidungen übereilt getroffen wurden und genau hier setzt der Betrug ein.

Die Kriminellen starteten mit einer E-Mail eines scheinbar seriösen Unternehmens aus Spanien, welches unter anderem Gesichtsmasken verkauft. Da viele medizinischen Güter in diesen Zeiten knapp waren, war auch Deutschland an Gesichtsmasken interessiert und wollte Masken für rund 15 Millionen Euro kaufen.

Die Webseite des spanischen Unternehmens war jedoch gefälscht und die E-Mail Adresse von der das Angebot für rund 10 Millionen Gesichtsmasken kam, war ebenfalls schon kompromittiert. Diese Angebot wurde jedoch nur fingiert, damit die Lieferung anschließend fehlschlägt.

Nachdem die erste Lieferung fehlgeschlagen ist konnte das scheinbar seriöse spanische Unternehmen auf einen Händler in Irland verweisen. Dieser Händler wiederum verwies auf einen Lieferanten für Gesichtsmasken in den Niederlanden.

Genau hier laufen die Fäden zusammen, denn der irische Händler versucht soviel Vertrauen bei dem Kunden aufzubauen wie nur möglich. Im nächsten Schritt teilt der Händler mit, dass das niederländische Unternehmen definitiv 10 Millionen Gesichtsmasken liefern kann, jedoch ist eine Zahlung per Vorkasse notwendig.

Die Erstlieferung sollte rund 1,5 Millionen Gesichtsmasken für eine Zahlung per Vorkasse von 1,5 Millionen Euro enthalten. Nachdem das Geld überwiesen wurde bereitete sich der Kunde bereits auf diese große Lieferung vor. Doch kurz vor dem geplanten Lieferdatum meldetet sich das niederländische Unternehmen, dass es Schwierigkeiten gibt und die 1,5 Millionen Euro nicht angekommen sind. Es wurde eine Notüberweisung von ca. 880000 Euro vorgeschlagen, damit die 1,5 Millionen Masken reserviert bleiben.

Da es sich um eine Covid19-Betrugsmasche handelt können Sie sich bereits denken, dass die bestellten Masken niemals bei dem Kunden eingegangen sind.

Nachdem der Kunde den Betrug entdeckt hat meldetet der diesen direkt bei seiner Bank. Zusammen mit Interpol und Banken und Behörden der beteiligten Länder konnten die zwei Nigerianer, die für die Covid19-Betrugsmasche verantwortlich sind, festnehmen, kurz bevor rund 500000 Euro auf ein Konto in Nigeria fließen konnten.

Betrugsmaschen in Notsituationen ein beliebtes Vorgehen

In unseren Blogbeiträgen haben wir schon über diverse Betrugsmaschen berichtet. Bspw. der PayPal-Dreiecksbetrug, oder der Corona-Enkeltrick. Das Vorgehen der Kriminellen ist sowohl in den beiden genannten, als auch in der großen Covid19-Betrugsmasche sehr ähnlich.

Meistens werden Personen angegriffen, die ein Anliegen haben, oder sich in einer Drucksituation befinden. In der Covid19-Betrugsmasche hatte der Kunde sowohl das Anliegen Gesichtsmasken zu kaufen, als auch eine Drucksituation, da diese Masken ja sehr limitiert zu erhalten sind.

Wenn Sie sich in solch einer Situation befinden und feststellen, dass sich der Gesprächspartner oder Verkäufer komisch verhält, bspw. nur Zahlung per Vorkasse oder bei der Abholung akzeptiert, oder an andere Händler weiterleitet sollten Sie vorsichtig sein. Häufig kann es helfen den Verkäufer zu googeln, da unseriöse Unternehmen meist schon in einem Artikel bzgl. Betrugsmaschen aufgegriffen wurden.

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Chris Wojzechowski

Mein Name ist Chris Wojzechowski und ich habe vor wenigen Jahren meinen Master in Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen studiert. Ich bin geschäftsführender Gesellschafter der AWARE7 GmbH und ausgebildeter IT-Risk Manager, IT-Grundschutz Praktiker (TÜV) und besitze die Prüfverfahrenskompetenz für § 8a BSIG. Unser Brot und Buttergeschäft ist die Durchführung von Penetrationstests. Wir setzen uns darüber hinaus für ein breites Verständnis für IT-Sicherheit in Europa ein und bieten aus diesem Grund den Großteil unserer Produkte kostenfrei an.