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Face-App – Wie ist die Gewichtung zwischen Spaß und Risiko?

M.Sc. Jan Hörnemann

Die gesamten Social-Media Portale waren voll von Bildern, die eine Person in unterschiedlichen Alterszuständen zeigt – verantwortlich dafür ist die Face-App. Zahlreiche Prominente haben sich diesem Hype angeschlossen – und teilweise ausgelöst. Unter anderem David Guetta, Miley Cyrus und die Jonas-Brothers. Doch wie gefährdet sind unsere Daten wirklich, wenn wir die KI-App verwenden?

Wie funktioniert die Face-App?

Die aus Russland stammende App verlangt nach einem Portraitbild des Nutzers. Dieses Bild wird im Anschluss von einer künstlichen Intelligenz (KI) bearbeitet. Diese Bearbeitung umfasst unter anderem das Verändern der Haarfarbe oder der Hautfalten, sodass das bearbeitete Bild einen älteren Menschen zeigt. Es geht aber auch in die andere Richtung.

Angela Merkel mit der Face-App bearbeitet.
Auch unsere aktuelle Bundeskanzlerin kann sich nicht dem Trend entziehen. Bilder von ihr wurden mit der Face-App bearbeitet. Rechts ist sie in junger Haut zu sehen. (Quelle: noktara.de)

Künstliche Intelligenz ist bezüglich menschlichen Bildern schon weit voran geschritten. Ein Beispiel dafür ist this person does not exist. Diese Website erstellt ein Bild von einem Menschen, den es so nicht gibt. Im Hintergrund befindet sich eine große Datenbank mit echten Bildern von Menschen – eine KI erstellt aus dieser Datenbank ein Bild, das es so nicht gibt.

Künstliche Intelligenz wird uns in der Zukunft immer weiter beschäftigen. Durch die Digitalisierung entstehen immer mehr Daten. Und genau durch diesen Anstieg der Daten steigt auch der potentielle Datensatz aus dem eine KI lernt. Daraus folgt das die künstlichen Intelligenzen immer „intelligenter“ werden. Das wurde auch schon für Spearphishing Angriffe über Twitter genutzt.

Was passiert mit meinem Bild bei der Face-App?

Die Bilder werden nicht direkt auf dem Smartphone bearbeitet. Die Originalversion des Bildes wird auf Server hochgeladen und dort verarbeitet. Möchte man diese Face-App benutzen, so muss man akzeptieren, dass die Daten, die von der App erhoben werden, unbefristet gespeichert werden und zudem kommerziell benutzt werden dürfen. Nicht bestätigt hat sich hingegen, dass die gesamte Fotobibliothek vom Smartphone hochgeladen wird. Offiziell werden die Daten ausschließlich auf amerikanischen Servern bearbeitet.


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Sollte ich die Face-App benutzen?

Grundsätzlich ist die Face-App kostenlos zu benutzen. Es ist also davon auszugehen, dass auf der Seite des Entwicklers ein Mehrwert entsteht. Da die App nicht viel kann, liegt die Vermutung nah, dass die Gesichtsdaten den Mehrwert liefern. Schließlich muss diese Frage jeder für sich beantworten. Grundsätzlich ist die FaceApp nicht das einzige Portal welches persönliche Daten von uns speichert. Laut dem Tagesspiegel besitzt Facebook eine Profilbild-Sammlung von rund 10 Millionen Stück die zum Anlernen einer KI genutzt wird.

Es werden viele Daten von uns gespeichert und kommerziell weiter verarbeitet. Wie wertvoll persönliche Daten sind, zeigt eine Marketing Aktion von Amazon: Für die Installation eines Plugins erhält man 10€ gutgeschrieben. Dass das Unternehmen nichts zu verschenken hat, dürfte allseits bekannt sein. Das wird von vielen Fachblogs kritisch beobachtet. Wir empfehlen von der Verwendung der Face-App abzusehen. Am Ende sollte man die Verteilung seiner Daten auf ein Minimum reduzieren – zumindest dann, wenn es möglich ist. Die App ist schließlich ein Hype, der so schnell vorbei sein wird, wie er gekommen ist. Was bleibt, sind die Daten.


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M.Sc. Jan Hörnemann

Hallo liebe/r Leser/in, mein Name ist Jan Hörnemann. Ich bin TeleTrust Information Security Professional (T.I.S.P.) und beschäftigte mich seit 2016 nahezu tagtäglich mit Themen rund um die Informationssicherheit. Der CeHv10 war meine erste praktische Zertifizierung in dem Bereich. Durch den Abschluss Master of Science in dem Fachbereich Internet-Sicherheit habe ich viele verschiedene Aspekte kennengelernt und versuche diese sowohl in Live Hacking Shows als auch in unserem Blog zu vermitteln. Darüber hinaus bin ich als Informationssicherheitsbeauftragter tätig und vom TÜV für diese Tätigkeit qualifiziert worden (ISB nach ISO 27001)