Die Lockerungen der aktuellen Corona-Pandemie liegen unter anderem daran, dass es immer mehr Geimpfte oder Genesene gibt. Vor allem die Geimpften möchten nun vermehrt die alten Privilegien zurück, wie bspw. eine uneingeschränkte Reisemöglichkeit. Mit einem digitalen Impfausweis soll künftig schnell geprüft werden, ob eine Person vollständig geimpft ist.
2,7 Millionen Euro für das digitale Prüfverfahren
Eine Gruppe, bestehend aus IBM, der Zertifizierungsfirma Ubirch, dem Rechenzentrumsbetreiber Govdigital und dem IT-Dienstleister Bechtle entwickeln einen digitalen Impfausweis. Dieses Projekt kostet in Summe etwa 2,7 Millionen Euro und wird im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) beauftragt. Es speichert den Impfausweis digital als einen QR-Code, der an Flughäfen oder vor Konzerten schnell und unkompliziert gescannt werden kann.
Die derzeitige Planung geht von einem Erscheinen der App im Juni aus. Die Sicherheit solcher Apps ist extrem wichtig, da Gesundheitsdaten sehr wertvoll sind und somit viele Kriminelle versuchen werden, an die Daten hinter dieser App zu kommen. Damit möglichst wenig Fehler in dem digitalen Impfausweis enthalten sind, wird die Software als Open Source Projekt veröffentlicht. Somit kann jeder den Quellcode der Software analysieren und somit mögliche Sicherheitslücken melden.
Neben der Entscheidung, das Projekt als Open Source zu veröffentlichen, hat die Gruppe der Entwickler bereits angekündigt, dass keine zentrale Speicherung der Daten stattfindet. Solche Fehler wurden unter anderem bei der Entwicklung der umstrittenen Luca App gemacht.
Digitaler Impfausweis speichert nur die notwendigen Daten
Wenn die Software im Juni an den Start geht, bekommen Geimpfte neben dem Eintrag in den klassischen Impfausweis auch einen ausgedruckten QR-Code. Dieser Code muss anschließend mit der IBM-App gescannt und gespeichert werden. Für die Nutzer ohne ein Smartphone kann der QR-Code bspw. auf eine kleinere Karte kopiert und vorgelegt werden.
Damit der digitale Impfausweis auch akzeptiert werden kann, müssen Sie ihre Identität noch mit einem gültigen Lichtbildausweis verifizieren. Der QR-Code enthält lediglich die notwendigen Daten, geplant sind aktuell: Name, Geburtsdatum, Personalausweisnummer, Datum und Ort der ersten und zweiten Impfung, Impfzentrum, verwendeter Wirkstoff. Mit diesen Daten kann bspw. an Flughäfen sehr schnell kontrolliert werden, ob die Impfung gegen aktuelle Mutationen schützt und man damit aus dem Land ausreisen darf.
Kein Ersatz des geplanten digitalen Impfausweises
Das in diesem Projekt beschriebene Produkt soll nicht den für Anfang 2022 geplanten digitalen Impfausweis ersetzen. Die geplanten Funktionen sind lediglich ein digitaler Nachweis über die Corona-Schutzimpfung und kein allgemeiner digitaler Impfausweis. Allerdings räumt ein Sprecher seitens BMG ein, dass der Nachweis über die Corona-Schutzimpfung später in den digitalen Impfausweis integriert werden kann.
Aktuell arbeitet das Konsortium unter anderem an verschiedenen Schnittstellen, sodass auch andere Scanner den QR-Code auslesen können. Als Beispiel wurde hier die Corona-Warn-App genannt, die wohl als Erstes eine Schnittstelle erhalten soll.