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Cybersicherheit im Rechtswesen: Die Herausforderung für C-Level-Führungskräfte

M.Sc. Chris Wojzechowski

Wie kann Cybersicherheit im Rechtswesen und an Gerichtsorganen erfolgen? Welche Fallen lauern auf Sicherheitsexperten, die meinen, alles bedacht zu haben? Welche Schlupflöcher gilt es zu finden und worin unterscheidet sich all das im direkten Vergleich mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen anderer Branchen? Finden wir es heraus!


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Die Digitalisierung hat überall auf der Welt Einzug erhalten und auch vor dem Rechtswesen und Gerichtswesen keinen Halt gemacht. Gerichtsorgane und Anwaltskanzleien setzen heutzutage sehr stark auf eine Digitalisierung und nutzen dafür eine Vielzahl an unterschiedlichen Tools und Plattformen, die ihren Arbeitsalltag mindestens erleichtern, oft aber die zeitaufwändigsten Aufgaben nahezu vollständig automatisieren können. Der Fortschritt hat also eine enorme Verbesserung mit sich gebracht und ist tatsächlich überaus hilfreich in diesen Branchen geworden.

Selbstverständlich ist all das daher eine enorme Erleichterung und ohne Umschweife eine ebenso wichtige Zeitersparnis, die mehr Zeit für das wesentliche übrig lässt. Gleichzeitig jedoch stellt die zunehmende Digitalisierung auch eine überaus große Herausforderung dar, weil sich mit ihr die Bedingungen in Bezug auf die Informationssicherheit schlagartig verändern. Auch das Information Security Management System (ISMS) muss dementsprechend neu angepasst und zum Teil vollkommen überholt und neu gedacht werden.

Bedeutung von Cybersicherheit im Rechtswesen

Die Bedeutung der Cybersicherheit im Rechtswesen kann gar nicht genug wertgeschätzt werden. Die Informationen, die in Gerichtsverfahren und rechtlichen Angelegenheiten verarbeitet und gespeichert werden müssen, sind fast alle persönlicher und oft auch besonders prekärer Natur. Daten also, die unter Umständen hochgradig sensibel sind und von denen niemand annehmen möchte, dass dritte Parteien eine Einsicht erhalten könnten. Der Schutz dieser Daten hat daher auch oberste Priorität. Sollte er zumindest haben.

Zu diesem Zweck gilt es, die Cybersicherheit im Rechtswesen und innerhalb von Gerichtsorganen zu einer C-Level-Aufgabe zu machen. Das bedeutet im Grunde genommen nichts anderes, als dass die Informationssicherheit in diesen Bereichen zur »Chefsache« ernannt wird. Die Cybersicherheit der IT-Systeme wird also auf oberster Führungsebene entschieden und geplant, sodass diese auch durchgehend gewährleistet werden kann.

Wird die Cybersicherheit zu einer C-Level-Aufgabe, wird die Geschäftsleitung und Führungsebene aktiv in alle notwendigen Belange und Aufgaben mit einbezogen. Damit müssen Risiken umfangreich geklärt werden, damit auf deren Grundlage dann etwaige Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden können. Auf diese Weise lassen sich sehr weitreichende Maßnahmen realisieren, die ansonsten erst langwierig von der Geschäftsleitung geprüft und genehmigt werden müssten.

Risikobewertung und Entwicklung einer Strategie

Um sich dem aktuellen Zustand bewusst zu werden, sollte zunächst eine umfassende Risikobewertung auf Basis der C-Level-Führungskräfte erfolgen. Welche potenziellen Bedrohungen lassen sich ausmachen und gibt es bereits eindeutige Schwachstellen in den eigenen Systemen, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten? Diese Fragen gilt es zu Beginn umfassend zu klären, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden.

Da es sich im Rechtswesen stets um äußerst sensible Informationen handelt, müssen potenzielle Schwachstellen in den IT-Systemen unbedingt genauer untersucht werden. Eine Identifikation von Risiken ist unabdingbar für den weiteren Verlauf und die logischen nächsten Schritte. Nur wer ganz genau weiß, welcher Ist-Zustand gerade herrscht, kann auftretenden Bedrohungen entsprechend stark entgegentreten. Wer keine Ahnung hat, wird hingegen schnell überfordert sein, wenn es um brenzlige Situationen geht.

Wichtig ist dabei vor allem, dass die Führungskräfte aktiv in diesen Prozess einbezogen sind. Gerade bei derartig sensiblen Daten ist dies keine Aufgabe, die ausgelagert werden sollte. Zum Schutz der Daten kann dann eine entsprechende Cybersicherheitsstrategie entwickelt werden. Diese Strategie muss konkrete Maßnahmen ebenso behandeln, wie noch zu erreichende Ziele in der nahen Zukunft. Die Sicherung der Assets und Ressourcen muss dabei umfangreich sichergestellt werden. In der Ausarbeitung solcher Strategien ist das ISMS dann von besonderer Bedeutung. 

ISMS für eine kompromisslose Informationssicherheit

Wenn Sie die IT-Systeme in Ihrem Unternehmen entsprechend umfangreich schützen möchten, empfiehlt es sich ein sogenanntes Information Security Management System (ISMS) einzurichten oder ein bestehendes noch weiter zu optimieren. Mit diesem systematischen Ansatz zur Verwaltung der Informationssicherheit können Unternehmen die notwendige Cybersicherheit auf kompromisslose und leicht verständliche Art und Weise dauerhaft auf einem hohen Level aufrechterhalten.

Das Information Security Management System haben wir hier im Blog schon mehr als einmal erklärt, weshalb wir an dieser Stelle auf einen ausschweifenden Überblick verzichten möchten. Nur so viel sei gesagt: Ein ISMS bringt Struktur in den Sicherheitsprozess, die wiederum in erster Linie durch eine Definition von Richtlinien, vorgefertigten Reaktionen und Maßnahmen hinzugefügt wird. Das ISMS dient damit der aktiven Verstärkung der Informationssicherheit, weil es alles Wesentliche bereits vor dem eigentlichen Sicherheitsvorfall festlegt.

Durch das ISMS werden Unternehmen, ebenso natürlich Anwaltskanzleien und Gerichtsbehörden, in ihrer Bestrebung, mehr IT-Sicherheit zu gewährleisten, entsprechend stark unterstützt. Auch deshalb, weil durch das ISMS sehr genau darauf geachtet wird, dass Vorschriften in Bezug auf die DSGVO und Cybersicherheit jederzeit und von jedem Mitarbeiter eingehalten werden. Durch eine genaue Definition aller wichtigen Prozesse kann somit die IT-Sicherheit aufrechterhalten und permanent optimiert werden.

Sensibilisierung der Mitarbeiter für mehr Cybersicherheit

Was ebenfalls schnell klar sein sollte, ist, dass Cybersicherheit nur dann gewährleistet werden kann, wenn jeder im Unternehmen bestens darüber Bescheid weiß. Im Rechtswesen ist die Sicherheit auch deshalb eine Aufgabe für die Geschäftsführung, weil sich diese in vielen anderen Firmen oft nicht sonderlich gut mit der IT-Sicherheit auskennt und auch kein Interesse daran hat, das Thema besser zu verstehen. Das ist im Recht- und Gerichtswesen allerdings vollkommen anders.

Hier muss jeder einzelne Mitarbeiter aktiv mit einbezogen werden. Auch deshalb, weil jeder von ihnen mit potenziell hochsensiblen Daten in Verbindung kommt. Die Sensibilisierung für mehr Sicherheit ist dabei ein entscheidender Faktor, damit jeder Mitarbeiter ganz genau weiß, wie wichtig die ordnungsgemäße Handhabung für Compliance und rechtliche Anforderungen ist. Speziell im juristischen Bereich herrschen oft strenge Richtlinien, wenn es um den Datenschutz und die Sicherheit geht.

Hier ergibt es daher Sinn, mit umfangreichen Simulationen zu arbeiten, Hacking Shows für die eigenen Mitarbeiter zu organisieren oder innerhalb umfassender Security Awareness Trainings mehr über das grundlegende Thema zu vermitteln. Wenn jeder Mitarbeiter weiß, wo potenzielle Schwachstellen liegen, die er selbst schließen kann, wird er beim nächsten Mal mit hoher Wahrscheinlichkeit daran denken. Doch auch hier muss ganz klar gesagt werden, dass Angriffspunkte sich verändern können und auch Schulungen regelmäßig wiederholt werden müssen, um dauerhaft eine Wirkung und einen Einfluss auf die IT-Sicherheit zu entfalten.


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Warum das Rechtswesen Cybersicherheitsstrategien benötigt

Früher waren es immer nur die IT-nahen Branchen, die mit Begriffen wie Cybersicherheit oder IT-Sicherheit in Verbindung gebracht wurden. Heute jedoch ist die Informationssicherheit längst in allen Jobs und Branchen angekommen. Die Digitalisierung hat vor keiner Berufsgruppe haltgemacht und mit ihr kam die Notwendigkeit für entsprechende Sicherheitsmaßnahmen. Wichtig ist die Cybersicherheit natürlich überall, doch gerade im Rechtswesen, wo jeder Datensatz potenzial hochgradig vertraulich behandelt werden muss, spielt sie eine übergeordnete Rolle.

Das ISMS ist hier der ideale Weg, um eine Cybersicherheitsstrategie aufzubauen und die Informationssicherheit innerhalb des eigenen Unternehmens sicherzustellen. Egal, ob Sie im Rechts- oder im Gerichtswesen arbeiten, Cybersicherheit sollte Teil des Denkens eines jeden Mitarbeiters sein. Deshalb wird selbige, speziell in diesen Branchen, gerne zur Chefsache gemacht. Auf oberster Führungsebene können hier Entscheidungen in Bezug auf die IT-Sicherheit getätigt werden, die oft weitreichende Konsequenzen haben.


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Foto des Autors

M.Sc. Chris Wojzechowski

Mein Name ist Chris Wojzechowski und ich habe vor wenigen Jahren meinen Master in Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen studiert. Ich bin einer von zwei Geschäftsführern der AWARE7 GmbH und ausgebildeter IT-Risk Manager, IT-Grundschutz Praktiker (TÜV) und besitze die Prüfverfahrenskompetenz für § 8a BSIG. Unser Brot und Buttergeschäft ist die Durchführung von Penetrationstests. Wir setzen uns darüber hinaus für ein breites Verständnis für IT-Sicherheit in Europa ein und bieten aus diesem Grund den Großteil unserer Produkte kostenfrei an.