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Bitcoin Funktion – Wie funktioniert die Kryptowährung?

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Kryptowährungen sind aktuell sehr beliebt. Diese Beliebtheit liegt unter anderem an dem starken Anstieg der Bitcoin in den vergangenen Monaten. Doch wie kann man mit digitalem Geld bezahlen? Wir erklären die Bitcoin Funktion und das Erstellen der digitalen Münzen.

Der Bitcoin

Der Bitcoin ist eine digitale und dezentrale Währung. Sein Name fasst „Bit“ (kleinste digitale Einheit) und „Coin“ (Münze) zusammen. Das Bitcoinzahlungssystem erfand ab 2007 eine Person oder Personengruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, ab 2009 wurden die ersten virtuellen Münzen geschürft. Sie kosteten damals wenige Cent, während der bisherige Höchstkurs mit 64.829 Dollar im April 2021 notiert wurde.

Das Bitcoinnetzwerk funktioniert in einer sogenannten Blockchain. Das ist eine Verkettung von Datensätzen mithilfe einer kryptografischen Hashfunktion, die durch das eingesetzte mathematische Verfahren hochsicher ist. Gültige Transaktionen kann immer nur ein Bitcoineigentümer vornehmen: Es lassen sich keine Geldeinheiten mehrfach ausgeben.

Bitcoin Funktion

Man traut dieser virtuellen Währung zu, einst das traditionelle FIAT-Geldsystem (alle klassischen Währungen wie Euro, Dollar, Pfund etc.) abzulösen. Allerdings bestehen an dieser Bitcoin Funktion als echte, im Alltag massenhaft einsetzbare Währung auch berechtigte Zweifel. Diese Gründe sprechen dagegen:

  1. Noch ist die virtuelle Währung höchst volatil. Die Kursschwankungen können innerhalb eines Monats oder Quartals mehrere Hundert Prozent betragen. Damit ist sie kein Garant für einen stabilen Geldwert.
  2. Der Umgang mit Kryptowährungen verlangt eine gewisse Technikaffinität, denn sie müssen in digitalen Wallets aufbewahrt werden. Damit können und wollen nicht alle Menschen umgehen.
  3. Es gibt sehr viele Kryptowährungen, mit Stand Juni 2021 knapp 10.000. Welche sich am Ende als allseits akzeptiertes Zahlungsmittel durchsetzt, können wir heute nicht wissen.
    Zum Vergleich: Weltweit existieren etwa 160 FIAT-Währungen, also viel weniger als Kryptowährungen.

Die wichtigste Bitcoin Funktion ist mit Stand 2021 die der Spekulation. Das soll nicht verteufelt werden, Spekulation ist ein völlig normaler Vorgang und gehört zum menschlichen Leben. Sie ist sogar gesetzlich respektiert und geschützt. Wir alle spekulieren tagtäglich, wenn wir beispielsweise darauf schauen, wo wir etwas günstig einkaufen können. Wer also derzeit Kryptowährungen kauft und wieder verkauft, möchte damit einen Gewinn erzielen. Das lohnt sich absolut: Kein anderes Asset (Anlagewert) kann solche gigantischen Kurssteigerungen vorweisen wie der Bitcoin. Das hat zwei Hauptgründe:

  • Die Gesamtzahl der virtuellen Coins ist auf knapp 21 Millionen begrenzt, von denen mit Stand Frühjahr 2021 schon 80 % geschürft waren. Da die Zahl endlich ist, hat diese Kryptowährung einen deutlich höheren Wert als beispielsweise Gold, denn dieses wird immer wieder neu gefunden. Wir kennen seine Gesamtmenge nicht. Andere Kryptowährungen sind nicht in jedem Fall mit so einer Mengenbegrenzung ausgestattet.
  • Dass der Bitcoin seine Funktion als begehrteste Kryptowährung so gut ausfüllt, liegt auch an seinem Entstehungsmythos: Er war die erste funktionierende Kryptowährung, sein Erfinder ist bis heute unbekannt, er galt lange Zeit als Synonym für Kryptowährungen und ihr Potenzial schlechthin. Man könnte das als sehr gelungenes Marketing begreifen. Dagegen kommen andere Assets nicht an.

Die Bitcoin Funktion als reales Zahlungsmittel dürfen wir hingegen immer noch vernachlässigen. Er wird zwar von einigen Händlern angenommen, es werden inzwischen ETFs mit ihm aufgelegt, die Finanzwirtschaft interessiert sich für die Kryptowährung. Doch die Umsätze sind im Vergleich zu denen mit FIAT-Währungen wirklich marginal, sie liegen im kleinen Promillebereich des weltweiten Zahlungsverkehrs. Es ist zu erwarten, dass sich das nicht so schnell ändert. Womöglich werden erst die nach 2000 Geborenen irgendwann (in Jahrzehnten?) bereit sein, vollends auf digitales Geld umzusteigen. Es hat gerade erst ein neues Zeitalter begonnen, an das sich die Menschen nun sehr allmählich gewöhnen müssen.

Wie entstehen Bitcoins?

Das geschieht durch sogenanntes Mining: Die virtuellen Münzen werden mit Rechenoperationen „geschürft“. Das ist ein vergleichsweise aufwendiges mathematisches Verfahren, das sowohl eine gute Hardware als auch viel Rechenleistung benötigt. Letztere verbraucht auch viel Strom, was Kritiker auf den Plan ruft. Man ging im April 2021 davon aus, dass das gesamte Bitcoinmining 127 Terawattstunden Strom benötigt. Zum Vergleich: Der Bruttostromverbrauch von Deutschland lag im Jahr 2020 bei 543,6 TWh. Darin ist unsere gesamte stromintensive Industrie eingeschlossen.

Wenn das Bitcoinmining über ein Viertel dieser Menge benötigt, ist das gigantisch viel Strom, dessen Verbrauch für das Schürfen einer digitalen Währung nur zu rechtfertigen wäre, wenn er aus regenerativen Quellen stammt. Davon abgesehen ist durch den Stromverbrauch das Mining sehr teuer. Beim gegenwärtig immer noch hohen Bitcoinkurs lohnt es sich aber (Stand 04.06.2021: 36.314 $/BTC). Verkürzt dargestellt lösen die Bitcoinminer komplizierte Rechen­aufgaben und werden dann mit der virtuellen Währung belohnt.

Das Mining können wir uns als dezentrales Bitcoinrechenzentrum vorstellen. Die Miner arbeiten überall auf der Welt. Sie bestätigen mit ihren Rechenoperationen Bitcointransaktionen und schaffen neue virtuelle Münzen. Dafür erhalten sie eine Transaktionsgebühr. Rein technisch kann eine Miner selbst die benötigte Hardware für die Rechenoperationen anschaffen oder in einer von Anbietern bereitgestellten Cloud die Kryptowährung schürfen. Letzteres kostet eine Gebühr. Was sich mehr lohnt, hängt von den Cloudgebühren, den Kosten für die Hardware und vom Bitcoinkurs ab. All das sind schwankende Werte, weshalb Bitcoinmining ein stark spekulatives Element in sich trägt.

Bitcoins kaufen und verkaufen

Hierfür gibt es Kryptobörsen. Sie kaufen und verkaufen die virtuellen Währungen zum aktuellen Kurs gegen FIAT-Geld oder andere Kryptowährungen. Diese Kryptobörsen sind sehr unterschiedlich aufgestellt, sie bieten ein jeweils eigenes Währungsportfolio an und erheben eigene Gebühren. Die im Sommer 2021 wichtigsten Kryptobörsen dürften sein:

Coinbase, Kraken, Binance, Bitfinex, Gemini, changelly, Bitstamp, ShapShift, Etoro

Es gibt noch einige Anbieter mehr, doch manche führen nur sehr wenige Kryptowährungen, andere gelten nicht unbedingt als vertrauenswürdig.

Wie kann ich Bitcoins aufbewahren?

Die Aufbewahrung erfolgt wie erwähnt in einem digitalen Wallet (Geldbörse), das auf dem eigenen Rechner oder Smartphone sowie in einer Cloud (eigene oder die einer Kryptobörse) installiert sein kann. Darüber hinaus gibt es Hardwarewallets in Form von USB-Sticks, die nur für Transaktionen online gehen. Selbst das Aufdrucken der Kryptowährung als QR-Code auf Papier ist möglich. Die Aufbewahrung sollte sorgsam abgewogen werden, um sich vor digitalem Diebstahl zu schützen.

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Chris Wojzechowski

Mein Name ist Chris Wojzechowski und ich habe vor wenigen Jahren meinen Master in Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen studiert. Ich bin geschäftsführender Gesellschafter der AWARE7 GmbH und ausgebildeter IT-Risk Manager, IT-Grundschutz Praktiker (TÜV) und besitze die Prüfverfahrenskompetenz für § 8a BSIG. Unser Brot und Buttergeschäft ist die Durchführung von Penetrationstests. Wir setzen uns darüber hinaus für ein breites Verständnis für IT-Sicherheit in Europa ein und bieten aus diesem Grund den Großteil unserer Produkte kostenfrei an.