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5G-Campusnetze: Potenzial, Herausforderungen und Sicherheitsrisiken der neuen Technologie

M.Sc. Jan Hörnemann

Mit einem 5G-Campusnetz ist es problemlos möglich, den eigenen Standort mit einem umfassenden privaten 5G-Netz auszustatten. Ihr Firmengelände, oder auch der Bereich um verschiedene Gebäude herum, kann auf diese Weise besonders effektiv vernetzt werden. Das Resultat ist ein auffallend guter Empfang, der auch über weite Strecken hinweg noch beständig aufrechterhalten werden kann und somit eine erstklassige Leistung verspricht. Damit setzen Sie auf das moderne 5G-Netz und integrieren es effektiv in Ihren eigenen Unternehmensalltag.

Mit WLAN oder anderen Systemen ist dies nur äußerst bedingt möglich, da hier nahezu augenblicklich Reichweitenprobleme hinzukommen und es somit schwierig ist, größere Gebiete, wie zum Beispiel das Gelände eines Konzerns, entsprechend vollständig mit 5G zu versorgen. Ein 5G-Campusnetz ermöglicht hier jedoch das Unmögliche, schafft dafür aber auch wieder ganz andere Probleme in Bezug auf die IT-Sicherheit. Und genau um diese Sicherheit, nämlich den IT-Grundschutz für 5G-Campusnetze, geht es im heutigen Artikel.

Wir widmen uns an dieser Stelle also dem 5G-Campusnetz Grundschutz. Ziel ist es, möglichst alle Fragen zu klären, die sich mit dem IT-Grundschutz befassen und dessen Wichtigkeit in Bezug auf die 5G-Campusnetze ein wenig genauer zu erläutern. Aber zunächst sollten wir uns das 5G Campusnetz selbst noch einmal im Detail ansehen, um es ein wenig besser verstehen zu können.

Was ist ein 5G-Campusnetz?

Bei dem sogenannten 5G-Campusnetz handelt es sich um ein rein privates, lokales Netzwerk, auf Basis der modernen 5G-Technologie. Im Vergleich mit dem öffentlichen und »normalen« 5G-Netz, ist das 5G-Campusnetz auf einen lokalen geografischen Bereich limitiert, um es beispielsweise innerhalb eines Unternehmens zur Verfügung zu stellen.

Da wären wir dann auch gleich beim eigentlichen Zweck des 5G-Campusnetzes. Es soll nämlich weniger der Allgemeinheit dienen, als vielmehr ein firmeninternes, maßgeschneidertes und perfekt optimiertes Kommunikationsnetzwerk bereitstellen. Unternehmen behalten auf diese Weise die volle Kontrolle über ihre Kommunikationsinfrastruktur und stellen die Verfügbarkeit entsprechend sicher.

Dadurch, dass das 5G-Campusnetz nur dem eigenen Unternehmen zur Verfügung steht, bietet es modernste Netzwerktechnologien und vor allem dauerhaft hohe Geschwindigkeiten und niedrige Latenzen. Wächst das Unternehmen und lastet das Netzwerk voll aus, besteht ein weiterer Vorteil in der Skalierbarkeit von 5G-Campusnetzen. Sie lassen sich bei Bedarf nämlich jederzeit hochskalieren und somit umfangreich erweitern.

Für uns mit am wichtigsten bei den 5G-Campusnetzen ist jedoch, dass die IT-Sicherheit in jeder Hinsicht von dem jeweiligen Unternehmen kontrollierbar bleibt. Damit lassen sich im eigenen 5G-Campusnetz besonders strenge Sicherheitsrichtlinien implementieren, die für einen hohen Grad an Sicherheit sorgen und den besonderen Anforderungen der jeweiligen Organisation entsprechend gerecht werden können.

Somit wird das 5G-Campusnetz primär in Branchen wie der Logistik, dem Gesundheitswesen oder auch innerhalb der Produktion und Fertigung bedeutsam. Denn hier spielen eine reibungslose und unterbrechungsfreie Kommunikation sowie ihre Sicherheit eine besonders große Rolle.

Was ist der IT-Grundschutz?

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat mit dem IT-Grundschutz ein eigenes Framework herausgebracht. Selbiges enthält eine ganze Reihe von Standards und Katalogen, mit denen der IT-Grundschutz entsprechend aufgebaut oder verbessert werden kann.

Damit wird der IT-Grundschutz zur Sicherstellung der Informationssicherheit in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen verwendet. Er enthält Empfehlungen, Methoden, konkrete Maßnahmen und auch Schritte, die eingeleitet werden können, um den IT-Grundschutz durchgehend sicherzustellen. Also einen systematischen Ansatz, um Risiken innerhalb der IT-Systeme zu identifizieren und effiziente Schutzmaßnahmen zu implementieren, mit denen diese in Zukunft vermieden werden können.

Die Empfehlungen und Maßnahmen, die das BSI in ihren IT-Grundschutzkatalogen wiedergibt, entsprechen dabei den unterschiedlichen Schutzbedarfsstufen. Sie betreffen somit die physische Sicherheit, organisatorische Sicherheit, technische Sicherheit und das konkrete Notfallmanagement.

Damit eignet sich der IT-Grundschutz auch wunderbar für die Einrichtung eines vollwertigen Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS), welches für deutsche Unternehmen eine besonders wichtige Rolle spielt. Doch wie genau funktioniert der IT-Grundschutz des BSI in Verbindung mit dem 5G-Campusnetz und was ist das sogenannte IT-Grundschutzprofil überhaupt?

Was ist das IT-Grundschutzprofil für 5G-Netze?

5G-Campusnetze revolutionieren die Art, wie Netzwerke in Unternehmen aufgebaut werden. Da diese Form der Kommunikation vorwiegend in Forschungseinrichtungen oder Industrieanlagen eingesetzt wird, macht auch hier der Grundschutz einen maßgeblichen Teil der Sicherheitsmaßnahmen aus und sollte immer entsprechend durchdacht eingesetzt werden. Ist das 5G-Campusnetz nicht vorab schon sicher angelegt worden, kommt es unweigerlich zu Problemen im laufenden Betrieb.

Das IT-Grundschutzprofil für 5G-Campusnetze war dabei lange öffentlich zugänglich und konnte von Sicherheitsexperten frei kommentiert werden. Final veröffentlicht wurde es im Oktober 2022 und ist seitdem als »IT-Grundschutz-Profil zur Absicherung von 5G-Campusnetzen – Betrieb durch einen externen Dienstleister« entsprechend verfügbar. Natürlich wurde und wird es seitdem regelmäßig aktualisiert und auf den neusten Stand der Technik gebracht.

Der IT-Grundschutz für 5G-Campusnetze enthält dabei formale Richtlinien, Hinweise zur Referenzarchitektur sowie zur Feststellung des Schutzbedarfes und spezifische Anforderungen für den jeweiligen Schutzbedarf. Für alle Sicherheitsexperten, die sich mit dem Absichern von 5G-Campusnetzen beschäftigen, ist das IT-Grundschutzprofil vom BSI eine wunderbare erste Anlaufstelle für notwendiges Informationen und praktische Tipps diesbezüglich.

Wie wir das IT-Grundschutzprofil für das 5G-Campusnetz angewendet?

Ein IT-Grundschutzprofil soll Unternehmen bei der Optimierung ihrer Informationssicherheit unterstützen. Es beruht dabei auf dem IT-Grundschutz des BSI, welcher grundlegende Maßnahmen und Praktiken für die IT-Sicherheit enthält. Die einzelnen Profile wiederum sorgen dafür, dass besondere IT-Systeme auch sehr gezielt, mit darauf angepassten Maßnahmen, umfangreich geschützt werden können.

Das IT-Grundschutzprofil wird dabei je nach Szenario und Anwendungsfall ausgewählt. Häufig gibt es mehrere IT-Grundschutzprofile, die für unterschiedliche Branchen, Anwendungsfälle und Situationen gedacht sind. Diese wählen Sie als Verantwortlicher dabei frei aus und entscheiden sich somit für ein entsprechend sinnvolles Sicherheitskonzept.

Schlussendlich ist der IT-Grundschutz ein Framework für die IT-Sicherheit. Die IT-Grundschutzprofile dienen dazu, dass dieses Framework erfolgreich für spezifische Anwendungsfälle eingesetzt werden kann. Das IT-Grundschutzprofil stellt also die Rahmenbedingungen und Sicherheitsmaßnahmen bezüglich der IT-Sicherheit in bestimmten Szenarien zur Verfügung. In diesem Fall dem IT-Grundschutz für 5G-Campusnetze. Es ist eine optimale Orientierungshilfe, die den Schutzbedarf bewerten, Risiken finden und durch Maßnahmenkataloge korrigieren kann.


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Wie sinnvoll ist der IT-Grundschutz für 5G-Campusnetze?

Sehr sinnvoll, denn ohne den notwendigen Grundschutz, sind gerade die 5G-Campusnetze alles andere als sicher zu bewerten. Hier muss deutlich mehr getan werden, um die Sicherheit über die weiten Strecken hinweg und auf allen Geräten gleichermaßen gewährleisten zu können. Aufgrund dessen, dass das 5G-Campusnetz zudem nur dort zum Einsatz kommt, wo potenziell wertvolle Daten vorhanden sind, ist der IT-Grundschutz in diesem Bereich noch einmal deutlich wichtiger als ohnehin schon. Sie sollten diesen daher keinesfalls vernachlässigen.

Das IT-Grundschutzprofil für 5G-Campusnetze vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ist hier ein wunderbarer Begleiter. Es stellt den Schutzbedarf fest, vereinfacht eine Risikobewertung, stellt Maßnahmenkataloge bereit und liefert praktische Empfehlungen für die Umsetzung. Zudem wird es als Framework des IT-Grundschutzes beständig weiterentwickelt, optimiert und durch zusätzliche Maßnahmen sinnvoll ergänzt. 

Die kontinuierliche Verbesserung sowie eine technische Anpassung an moderne Gegebenheiten spielen bei den IT-Grundschutzprofilen eine entscheidende Rolle. Das geschieht auch auf Basis von Feedback-Runden, in denen Sicherheitsexperten ihre Meinungen und Vorschläge unterbreiten können, um das IT-Grundschutzprofil weiter auszubauen und an verschiedene Szenarien anzupassen.

5G-Campusnetze sind am Ende noch eine sehr neue und damit auch sicherheitstechnisch nicht umfangreich erforschte Technologie. Das IT-Grundschutzprofil für 5G-Campusnetze hingegen sorgt dafür, dass 5G-Netze ohne allzu großes Risiko eingesetzt werden können. Unternehmen profitieren hier nicht nur von der Bereitstellung seitens des BSI, sondern auch von der Zusammenarbeit, die für das dauerhafte Aufrechterhalten der Sicherheitsmaßnahmen sorgt. 

Damit bleiben Sie auf dem Laufenden, sichern Ihr 5G-Netz entsprechend ab und sorgen dafür, dass alle jetzigen und zukünftigen Sicherheitsrisiken entsprechend ernst genommen werden. Wir können das IT-Grundschutzprofil für 5G-Campusnetze daher nur wärmstens empfehlen.

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M.Sc. Jan Hörnemann

Hallo liebe/r Leser/in, mein Name ist Jan Hörnemann. Ich bin TeleTrust Information Security Professional (T.I.S.P.) und beschäftigte mich seit 2016 nahezu tagtäglich mit Themen rund um die Informationssicherheit. Der CeHv10 war meine erste praktische Zertifizierung in dem Bereich. Durch den Abschluss Master of Science in dem Fachbereich Internet-Sicherheit habe ich viele verschiedene Aspekte kennengelernt und versuche diese sowohl in Live Hacking Shows als auch in unserem Blog zu vermitteln. Darüber hinaus bin ich als Informationssicherheitsbeauftragter tätig und vom TÜV für diese Tätigkeit qualifiziert worden (ISB nach ISO 27001)