Datendiebstahl / Verschlüsselung

Ordinypt: Eine neue deutschlandweite Ransomware-Welle

Veröffentlicht am

Mit dem Wochenstart beginnt auch eine neue Ransomware Welle in ganz Deutschland: Ordincrypt verursacht seit Schäden in dem Daten verschlüsselt werden. Seit Anfang dieser Woche häufen sich die Meldungen von einer neuen Ransomware-Welle, welche gezielt deutsche Unternehmen angreift.

Ordinypt – Vorsicht bei Bewerbungsschreiben!

Die neue Ordinypt Ransomeware-Welle verteilt sich, wie viele Ihrer Vorgänger, ebenfalls über E-Mails. Diesmal wird ein Klassiker der Phishing-Techniken genutzt: Die Malware wird über ein gefälschtes Bewerbungsschreiben einer “Eva Richter” verteilt. Dabei nimmt die E-Mail Bezug auf eine angeblich über die Arbeitsagentur eingestellte Stellenausschreibung.

Spam-Email
Ordinypt Spam E-Mail (Quelle: bleepingcomputer.com)

An dieser E-Mail erkennt man sehr schön zwei Tricks bei Phishing-E-Mails:

  1. Zum einen werden keine Ansprechpartner für die Bewerbung genannt, sondern es wird eine generische Ansprache genutzt
  2. Des Weiteren gibt die E-Mail nicht an auf welche Stelle sie sich bezieht

Bei solch unkonkreten E-Mails mit einem Datei-Anhang sollten Sie am besten direkt skeptisch werden und diese im Zweifel nicht öffnen.

Ordinypt: Eine weitere Ransomware, die Unternehmen Probleme bereitet.

Im Anhang an diese E-Mail befindet sich eine komprimierte Zip-Datei mit dem Namen “Eva Richter Bewerbung und Lebenslauf.zip”. Diese Zip-Datei allein führt beim Entpacken noch keine bösartigen Funktionen aus. Sollte diese Datei entpackt werden, enthält diese eine Datei Namen “Eva Richter Bewerbung und Lebenslauf.pdf.exe”.

Ordinypt Installer
Gefakter Lebenslauf welcher Ordinypt startet (Quelle: bleepingcomputer.com).

Für einen Windows-Nutzer, der die Dateiendungen ausgeblendet hat, sieht diese Datei also wie ein PDF aus. Es handelt sich dabei aber um eine Software welche die Daten des Opfers verschlüsselt und ein Lösegeld i.H.v. circa 1.300 EUR in Bitcoin für die Entschlüsselung verlangt. Als Dateiendung der verschlüsselten Daten wird die kryptische Zeichenkette “MyyqA” verwendet.

Ein Schutz vor Ransomware wie Ordinypt ist schwierig.

Ein effektiver Schutz vor Viren und Ransomware wie Ordinypt, ist auf technischer Seite sehr schwierig. Gerade wenn ein Unternehmen zu den ersten Zielen einer Malware-Welle gehört erkennen viele Antiviren Produkte diese als solche noch nicht. Daher ist der größte Schutz vor solchen Attacken ein geschulter und aufgeweckter Mitarbeiter, der die Tricks einer Phishing und Malware Attacke zu erkennen weiß. Unterstützen kann hier das Projekt Healbox. So sollte sichergestellt sein, dass alle Mitarbeiter immer regelmäßig geschult werden, wie neue Betrugsmaschen zu erkennen sind. Des Weiteren sollten alle Administratoren versuchen ihre Mitarbeiter über Malware-Wellen wie Ordinypt zu informieren.

Foto des Autors

Chris Wojzechowski

Mein Name ist Chris Wojzechowski und ich habe vor wenigen Jahren meinen Master in Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen studiert. Ich bin geschäftsführender Gesellschafter der AWARE7 GmbH und ausgebildeter IT-Risk Manager, IT-Grundschutz Praktiker (TÜV) und besitze die Prüfverfahrenskompetenz für § 8a BSIG. Unser Brot und Buttergeschäft ist die Durchführung von Penetrationstests. Wir setzen uns darüber hinaus für ein breites Verständnis für IT-Sicherheit in Europa ein und bieten aus diesem Grund den Großteil unserer Produkte kostenfrei an.