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Kryptowährung – Die Revolution der digitalen Finanzen

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Mit der Kryptowährung Bitcoin hat eine digitale Währung erstmalig gezeigt, welchen Einfluss sie auf die Finanzwelt hat und welche Effekte sie dort auslösen kann. Seitdem versuchen große Unternehmen in den Markt der Kryptowährungen einzusteigen und Finanzinstitute auf der ganzen Welt beobachten die Bewegungen im Bereich der Kryptowährungen sehr genau, um den nächsten großen Trend in dem weiterhin wachsenden Markt nicht erneut zu verpassen.

Klar ist inzwischen, dass Kryptowährungen bleiben werden. Mal wurden sie in den siebten Himmel gelobt, dann durchgehend kritisiert, ein anderes Mal scheiterte eine Währung katastrophal, nur um dann Teil eines großen Betrugs zu werden, doch verschwunden sind Kryptowährungen deshalb trotzdem nicht. Fakt ist nämlich auch, dass all dies das grundlegende Interesse an den Kryptowährungen nicht im Geringsten dämpfen oder gar vollständig bremsen konnte.

In unserer kleinen Einführung in die Welt der digitalen Finanzen und somit den Kryptowährungen möchten wir Ihnen das Thema ein wenig näherbringen. Wir erklären, wie digitale Kryptowährungen funktionieren, wo Vor- und Nachteile liegen sowie welche Probleme und Möglichkeiten sie erzeugen. Ein kleiner und kompakt gehaltener Guide, der Ihnen das Konzept der Kryptowährungen einmal genauer erläutert. Für alle, die immer noch nicht wissen, was genau es damit auf sich hat. Fangen wir also ganz am Anfang an.

Was ist eine Kryptowährung?

Kryptowährungen werden als solche bezeichnet, da sie auf kryptografischen Techniken basieren. Es handelt sich um rein digitale Währungen, die dezentralisiert aufgebaut sind. Während gewöhnliche Währungen bekanntermaßen von großen Zentralbanken und Regierungen kontrolliert werden, unterliegen Kryptowährungen nicht solchen Kontrollen. Vielmehr übernimmt die Blockchain, eine Art dezentrales Kassenbuch, die Ausgabe und Verteilung der Währung.

Eine Kryptowährung gilt als ein System, welches sechs grundlegende Bedingungen erfüllt. Wikipedia nennt dabei sechs Punkte, die erbracht sein müssen und die das Konzept der Kryptowährung auch ziemlich genau beschreiben. Die sechs Punkte sind die folgenden.

1. Das System benötigt keine zentrale Autorität; sein Zustand wird durch verteilten Konsens aufrechterhalten.

2. Das System behält einen Überblick über die Kryptowährungseinheiten und deren Besitz.

3. Das System definiert, ob neue Kryptowährungseinheiten erstellt werden können. Wenn neue Kryptowährungseinheiten geschaffen werden können, definiert das System die Umstände ihrer Entstehung und wie das Eigentum an diesen neuen Einheiten bestimmt werden kann.

4. Das Eigentum an Kryptowährungseinheiten kann ausschließlich kryptografisch nachgewiesen werden.

5. Das System erlaubt die Durchführung von Transaktionen, bei denen das Eigentum an den kryptografischen Einheiten geändert wird. Eine Transaktionsanweisung kann nur von einer Stelle ausgestellt werden, die das aktuelle Eigentum an diesen Einheiten nachweist.

6. Werden zwei verschiedene Anweisungen zur Änderung des Eigentums an denselben kryptografischen Einheiten gleichzeitig eingegeben, führt das System höchstens eine davon aus.

Damit sind die grundlegenden Eigenheiten einer Kryptowährung tatsächlich sehr genau auf den Punkt gebracht. Doch was hat es mit der Blockchain und dem sogenannten Mining auf sich? Schauen wir uns das im Folgenden noch einmal ein wenig detaillierter an, um das Konzept einer Kryptowährung besser zu verstehen.

Was ist die Blockchain?

Die Blockchain ist im Grunde nichts anderes als eine dezentrale Datenbank. Im Falle der Kryptowährungen enthält die Blockchain eine sich kontinuierlich erweiternde Liste von den bestehenden Transaktionen. Sie basiert auf kryptografischen Prinzipien und garantiert so eine gewissenhafte, transparente und sichere Aufzeichnung dieser Daten. Was notwendig ist, damit eine Kryptowährung überhaupt als eine solche funktioniert.

Die Blockchain fungiert dabei als Datenbank, ist aber nicht auf einem zentralen Datenbank-Server oder ähnlichem gehostet. Vielmehr verteilt sich eine Blockchain auf dezentrale Knoten. Jeder Computer, der teilnimmt, garantiert auch gleichzeitig die Authentizität der Blockchain. Die Art der Dezentralisierung sorgt hingegen dafür, dass niemand allein die Blockchain kontrollieren kann und somit keine Möglichkeit besteht, die Daten in dieser zu fälschen oder anderweitig zu manipulieren.

Durch einen Konsensmechanismus prüft die Blockchain über verschiedene Netzwerkknoten hinweg die Gültigkeit der jeweiligen Daten, bevor diese in die Blockchain übernommen werden. Die Blockchain ist dabei für alle Teilnehmer einsehbar und jede geschriebene Transaktion bleibt unveränderbar bestehen, was die Integrität der Daten dauerhaft gewährleistet.

Ihren Namen hat die Blockchain durch den Aufbau in Blöcken. Jeder Block enthält Daten in Form eines verschlüsselten Hashwertes. Der Wert des vorangegangenen Blockes wird immer auch in den folgenden Block übernommen, sodass eine Verkettung, also die namensgebende Blockchain entsteht. Jeder, der Daten in die Blockchain schreibt, überprüft und bestätigt zudem auch die Daten der anderen, sodass sich im Grunde alle Teilnehmer gegenseitig kontrollieren und prüfen.

Heruntergebrochen ist die Blockhain also eine Art sicheres Kassenbuch, welches von jedem Nutzer zugleich überprüft und kontrolliert wird und jederzeit alle Transaktionen nachvollziehbar darlegt. Möchten Sie also einfach hineinschreiben, dass Sie eine Million Bitcoins besitzen, werden alle anderen Blockhain-Teilnehmer dies automatisch verhindern, da durch die Dezentralität klar ist, dass Sie diese eine Million Bitcoins gar nicht besitzen. Jede Transaktion ist in der Blockchain gespeichert, weshalb ein Betrug nahezu unmöglich ist. Durch volle Anonymität und Dezentralität ist das System dabei besonders transparent. Es prüft nur die Authentizität einer Überweisung, nicht aber persönliche Daten.

Wie funktioniert das Mining?

Mit dem Mining werden neue Werte einer Kryptowährung geschaffen und Transaktionen in die Blockchain übertragen. Um das zu realisieren, müssen herausfordernde, also besonders komplexe mathematische Aufgaben gelöst werden. Für all das braucht es sogenannte Miner, die ihre Rechenleistung für diese Aufgaben, also das Mining, zur Verfügung stellen.

Im Grunde werden im Falle des Bitcoins beispielsweise alle Transaktionen in einem sogenannten Mempool gesammelt. Dort warten sie darauf, in einem neuen Block Teil der Blockchain zu werden. Miner nehmen nun Werte aus dem Mempool und lösen ein kryptografisches Rätsel. Gelingt ihnen dies als erste Instanz, erhalten sie einen Wert in der Kryptowährung als Belohnung. Dieser Wert verändert sich dynamisch und ist nie gleich.

Natürlich wird die vom Miner genannte Lösung dabei nicht einfach als richtig akzeptiert. Zuvor wird sie im Netzwerk von anderen Teilnehmern noch entsprechend überprüft. Gilt sie als korrekt, wird die Transaktion Teil der Blockchain. Das wiederholt sich immer so weiter.

Transaktionen werden gesammelt. Miner konkurrieren anschließend darum, als Erster die Lösung der gestellten mathematischen Herausforderung zu lösen. Der Erste, der genau das schafft, gewinnt und erhält dafür eine Belohnung in Form der Kryptowährung. Allerdings erst, nachdem sein Ergebnis von anderen Knoten im Netzwerk noch einmal bestätigt wurde. Anschließend wird die Transaktion in die Blockchain übernommen.

Wie sicher sind Kryptowährungen?

Sicherheit ist für Kryptowährungen ein zentraler und entscheidender Faktor. Da die Währung selbst dezentral ist, erscheint sie potenziell angreifbar zu sein. Ohne ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit zu legen, scheint eine Kryptowährung daher kaum realisierbar.

Wallets, also die Speicherstelle für die entsprechende Kryptowährung, lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise schützen. Es gibt dabei zunächst einmal Hardware Wallets, wie auch Software Wallets. Diese enthalten die privaten Schlüssel für das Konto, auf dem die jeweilige Kryptowährung gespeichert ist. Hardware Wallets sind sinnvoll, da sie nicht ohne Weiteres von Hackern gefunden und gestohlen werden können. 

Die Kryptowährungen selbst sind im Grunde anonym. Zwar hat jede Wallet einen identifizierbaren Wert und jede Transaktion ist von jedem in der Blockchain einsehbar, doch solange niemand den Besitzer einer Wallet kennt, bringt ihm das wenig. Erst dann, wenn Wallets mit Personen in Verbindung gebracht werden können, verlieren sie ihre Anonymität.

Das größte Sicherheitsrisiko von Kryptowährungen besteht darin, dass jeder, der den privaten Schlüssel einer Wallet besitzt, über die darin enthaltene Kryptowährung verfügen kann. Die Wallet ist also wie eine Brieftasche. Wer sie immer mit sich herumschleppt, kann potenziell auch Opfer eines Diebstahls werden. Hardware Wallets sowie weitere Authentifizierungsmaßnahmen für die Wallet selbst sind daher absolut empfehlenswert.

Etwas unrealistisch, im Bereich des Minings aber potenziell möglich, sind sogenannte 51-Prozent-Attacken. Diese sehen vor, dass Miner durch enorme Rechenleistungen an 51 Prozent der gesamten Kapazität gelangen. Durch die Mehrheit könnten sie dann falsche Transaktionen bestätigen und diese selbstständig überprüfen und als korrekt darstellen. Allerdings ist solch ein Szenario aufgrund der enorm hohen Rechenleistung des Konsensmechanismus am Ende tatsächlich eher unrealistisch.

Es gibt nur eine große Kryptowährung, die weltweit bekannt wurde und für die Popularität des gesamten Themas sorgte – nämlich den Bitcoin. Seitdem hat sich viel getan, verändert und ständig entstehen neue Versuche, die Welt der Kryptowährungen durcheinanderzubringen oder sinnvoll zu verändern und zu erweitern. Zwei Trends haben sich dabei abgezeichnet und versprechen, einen großen Erfolg zu haben.

Dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi):

Der erste große Trend bezieht sich auf sogenannte DeFi-Anbieter. Diese Anbieter von dezentralen Finanzdienstleistungen erlauben es, Kredite oder Anlagen auch ohne klassische Banken abzuschließen. Der wichtigste Baustein ist hierbei der Ausschluss zentraler Zwischenhändler, sodass Transaktionen direkt zwischen zwei Personen mit intelligenten Verträgen, sogenannten Smart Contracts abgeschlossen werden können. Mitverdiener werden also konsequent eliminiert.

NFTs (Non-Fungible Tokens):

Ein weiterer Trend, der mittlerweile bereits wieder etwas abgeflaut ist, betrifft die sogenannten NFTs, also die Non-Fungible Tokens. Damit werden Kunstwerke und digitale Güter zu Einzelstücken deklariert. In Videospielen könnte ein bestimmtes Item dann wirklich einzigartig sein und eine digitale Kopie würde mittels NFT zur einzigen »echten« Kopie werden. Es handelt sich also um eine Tokenisierung von digitalen Gegenständen.

Banken als Kryptoanbieter:

Ein großer Trend bei den Kryptowährungen ist derzeit, dass viele klassische Finanzinstitute sowie auch große Tech-Unternehmen, die eigentlich keine Finanzdienstleister sind, Teil des Marktes werden wollen. Entweder indem sie eigene Kryptowährungen aufbauen oder stark in bestehende einzugreifen versuchen.

Kryptowährungen als Zahlungsmittel:

Als anhaltender Trend kann sicherlich die Akzeptanz von Kryptowährungen bezeichnet werden. Immer mehr Geschäfte und Online-Shops erlauben es ihren Kunden, mit bestimmten Kryptowährungen zu bezahlen. Dies wird sich, wenn Kryptowährungen weiterhin so erfolgreich bleiben, sicherlich noch weiter verbreiten und auf viele ansonsten eher klassische Geschäftsfelder übergehen.

Gehört Kryptowährungen die Zukunft?

Als der Bitcoin das Licht der Welt erblickte, interessierte sich niemand für ihn. Erst als er plötzlich durch die Decke ging und täglich News dazu herausgegeben wurden, war der Bitcoin plötzlich im Mainstream angekommen. Immer wieder gab es vermeintliche Gewinner, die ganz am Anfang für wenige US-Dollar Bitcoins gekauft oder sogar geschürft hatten und nun mit einem Schlag zu Millionären wurden.

Inzwischen sind alle Hypes längst vorbei und Kryptowährungen sind ein fester Bestandteil der Finanzwelt geworden. Neben dem Bitcoin konnte sich vorwiegend Ethereum als weitere digitale Währung etablieren, aber auch einige andere fanden ihre Nische bei Investoren und interessierten Privatleuten. Die Risiken und auch Herausforderungen, denen Kryptowährungen dabei gegenüberstehen, bleiben jedoch weiterhin groß.

Regierungen und Staaten begegnen den weitgehend anonymen und damit sehr unkontrollierbaren Kryptowährungen eher feindlich. Der Vorstoß von Meta, mit Diem eine gewaltige eigene Kryptowährung zu realisieren, scheiterte nicht zuletzt an den Regulierungsbehörden. Auch gibt es weiterhin viele schwarze Schafe und der Kryptomarkt leidet allgemein unter Volatilität.

Zum aktuellen Zeitpunkt werden Kryptowährungen ganz sicher nicht so schnell wieder verschwinden. Sie werden in bestimmten Nischen genutzt, können zum Teil auch in Shops als Zahlungsmittel verwendet werden und erfreuen sich somit großer Beliebtheit. Den Durchbruch haben sie dennoch bislang nicht erreichen können und sollten Regierungen weiterhin derart massiv gegen sie vorgehen, werden die Kryptowährungen diesen lang ersehnten Durchbruch auch niemals erzielen. Somit bleiben sie vorläufig erst einmal nur in ihrer Nische bestehen und verbreiten sich von dort aus langsam aber beständig.

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Chris Wojzechowski

Mein Name ist Chris Wojzechowski und ich habe vor wenigen Jahren meinen Master in Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen studiert. Ich bin geschäftsführender Gesellschafter der AWARE7 GmbH und ausgebildeter IT-Risk Manager, IT-Grundschutz Praktiker (TÜV) und besitze die Prüfverfahrenskompetenz für § 8a BSIG. Unser Brot und Buttergeschäft ist die Durchführung von Penetrationstests. Wir setzen uns darüber hinaus für ein breites Verständnis für IT-Sicherheit in Europa ein und bieten aus diesem Grund den Großteil unserer Produkte kostenfrei an.