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Typische Anzeichen für einen Hackerangriff erkennen

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Cyberkriminelle versuchen oft die Verhaltensmuster Ihrer Mitarbeiter zu erkennen, um darauf aufbauend dann Strategien für einen Angriff zu entwickeln. Wer erst einmal die Facebook, Instagram, TikTok, E-Mail und sonstige Kontodaten und Nutzernamen kennt, hat es meist leicht etwas herauszufinden oder in direkten Kontakt zu treten. Das wiederum ermöglicht unter Umständen vielfältige Phishing-Attacken. Es ist daher wichtig, die Anzeichen für einen Hackerangriff zu kennen.

Security Awareness hilft dabei zu erkennen, wann Sie das potenzielle und auserkorene Opfer eines Hackers geworden sind. Denn wer das notwendige Bewusstsein beigebracht verinnerlicht hat, der reagiert auf bestimmte Mechanismen gar nicht mehr und erkennt in ihnen unter Umständen auch sofort einen potenziellen Angriff. Genau darum soll es in unserem heutigen Artikel gehen.

Hier werden wir Ihnen nun die gängigsten Methoden erläutern und Ihnen die Anzeichen dafür offenlegen, die für den Angriff eines Hackers sprechen. Seien Sie also gewarnt und achten Sie auf die folgenden Aspekte, um sich möglichst effektiv schützen zu können. Prüfen Sie am besten auch gleich Ihre eigenen Gedanken zu den einzelnen Punkten. Wie würden Sie reagieren und wäre die genannte Situation eine Schwachstelle, die Sie persönlich betreffen könnte?

  • Ein komisches Bauchgefühl: Eines der am meisten vernachlässigten Anzeichen für einen Hackerangriff ist leider immer wieder das Bauchgefühl. Weil es sich manchmal eben einfach nicht erklären lässt und vielleicht auch, weil es in der Vergangenheit schon einmal falsch gelegen hat. Dennoch sollten Sie, sobald Ihnen der Bauch sagt, da stimmt etwas nicht, unbedingt auf Ihren Instinkt hören. Prüfen Sie in so einem Fall alles noch einmal genau nach und lassen Sie sich dabei nicht irritieren oder aus der Ruhe bringen. Oft ist etwas dran, wenn bereits eine Ahnung besteht.

  • Alles muss plötzlich ganz schnell gehen: Die Alarmglocken sollten auch dann schrillen, wenn die Dinge plötzlich ganz schnell gehen müssen. Speziell in Unternehmen ist das zwar nicht ungewöhnlich, steht dann aber oft auch schon für eine längere Zeit fest. Falls jemand aber etwas ganz direkt möchte und zu drängeln anfängt, damit Sie eine Überweisung tätigen, ein Passwort eingeben oder Ähnliches, stimmt oft etwas nicht. Hinterfragen Sie solche Vorgänge daher immer noch einmal und klären Sie diese gesondert ab, bevor es zu einem Hackerangriff kommt. Nichts ist so eilig, dass es nicht geprüft werden kann.

  • Unaufgeforderte Nachrichten erhalten: Phishing findet häufig über Social Engineering statt. Hacker versuchen Sie also gezielt zu manipulieren und sie meist zu einer bestimmten Handlung zu zwingen. Unaufgeforderte Nachrichten, die Druck ausüben oder Ängste ansprechen, sind ein typisches Anzeichen für einen Hackerangriff. Da meldet sich etwa plötzlich die Bank, mit der Bitte einer Überweisung oder Gebühr. Oder aber der E-Mail Anbieter möchte Daten verifizieren, sonst löscht er alle Ihre Mails. Wenn Sie mit diesem aber nicht in Kontakt standen, sind solche unaufgeforderten Nachrichten auch nicht echt. Antworten Sie daher gar nicht erst auf solche und ignorieren Sie diese vollständig. Keine Reaktion ist hier die beste Reaktion.

  • Plötzliche Download-Anforderungen: Vorsicht gilt es auch walten zu lassen, wenn Sie mit einem Mal dazu aufgefordert werden, einen dringenden Download durchzuführen. Mehrheitlich handelt es sich bei solchen Hinweisen, Mails oder Nachrichten, um angebliche Updates, Patches oder wichtige Fixes für dringende Sicherheitslücken. Reagieren Sie nicht darauf. Lesen Sie alles, was Updates und Downloads betrifft, mehrmals durch und prüfen Sie die entsprechende Quelle. Entscheiden Sie erst nach einer umfangreichen Prüfung und keinesfalls vorschnell darüber, ob der Download gestartet wird oder nicht. Plötzlich auftauchende Download-Anforderungen sind in der Regel immer Fake.

  • Dinge, die zu schön sind, um wahr zu sein: Dann gibt es da noch die Dinge, die einfach zu schön sind, um wahr zu sein. Angebote, die unglaublich klingen, sind oft ein Anzeichen für einen Hackerangriff . Wird Ihnen für etwas ein Preis angeboten, der die Konkurrenz um Längen unterbietet, kann das nicht mit rechten Dingen zu gehen. Vieles, was zu schön ist, um wahr zu sein, ist es in aller Regel leider auch. Oft dienen solche Lockangebote nur dazu, Sie in eine Falle zu locken.

  • Drängende Wünsche am Telefon: Mit immer perfideren Methoden wird auch vermehrt auf Voice Phishing gesetzt, um an Zugangsdaten zu gelangen. Drängelnde Anrufer, die mit Zeitmangel argumentieren, um Nervosität zu erzeugen, sind ein typisches Anzeichen für einen Hackerangriff. Fallen Sie auf so etwas gar nicht erst herein. Bleiben Sie immer ruhig, reagieren Sie mit der notwendigen Routine, prüfen Sie alle Schritte, auch wenn ein Anrufer zu drängeln beginnt. Hat er die Zeit nicht, muss er eben auflegen oder ein anderes Mal anrufen. Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen und schon gar nicht am Telefon.

  • Spiel mit Ihren Gefühlen: Da jeder Mitarbeiter im Unternehmen auch ein Privatleben besitzt, ist genau dieses Privatleben zu einem Angriffspunkt geworden. Schuld sind sicherlich die sozialen Netzwerke, denn auf diese Weise lassen sich Namen, Profile, Vorlieben und Freizeitaktivitäten mit nur wenigen Klicks feststellen. Angreifer wissen dann bereits, was Sie mögen, können also ganz gezielt eine bestimmte Rolle spielen. Meist geschieht dies mit schnell auftauchenden Gefühlen, Liebesbekundungen und Flirts, die schnell mehr werden sollen. Wann immer sich jemand innerhalb weniger Tage in Sie verliebt, sollten Sie unbedingt genauer prüfen, wie echt seine Gefühle tatsächlich sind.

Auf sich selbst hören ist wichtig

Eines der stärksten Anzeichen für einen Hackerangriff sind Kontaktanfragen und drängende Nachrichten. Zum einen ist es vorwiegend so, dass neue Menschen nicht aus dem Nichts erscheinen und Sie kennenlernen wollen, sondern in der Regel über den Freundeskreis hinzukommen. Zum anderen ist es in Unternehmen nicht üblich, wichtige Dinge auf drängende Art und Weise zu erledigen. In beiden Fällen ist es unseriös und unhöflich.

Außerdem sollten Sie, was auch kommt, immer auf Ihr Bauchgefühl oder Ihren Instinkt vertrauen. Viel zu oft haben Menschen ein mulmiges Gefühl, ignorieren dies dann aber, was anschließend zum Hack führt. Wenn Ihr Körper schon sagt, dass etwas nicht stimmt, sollten Sie es also zumindest mehrmals überprüfen, um sicherstellen zu können, dass Sie alles Notwendige getan haben, um einen Betrug auszuschließen.

Hackerangriffe sind eine ernsthafte Bedrohung, aber mit der richtigen Vorbereitung und Aufmerksamkeit können Sie sich schützen. Erkennen Sie die typischen Anzeichen für einen Hackerangriff und ergreifen Sie präventive Maßnahmen, um sich und Ihre Daten zu schützen.

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Vincent Reckendrees

Hallo, ich bin Vincent Reckendrees und leite das Team Offensive Services bei der AWARE7 GmbH. In meinem Bachelor und Master Studium habe ich mich auf IT-Sicherheit spezialisiert und BSI zertifizierter IS-Penetrationstester. Meine Leidenschaft gilt Reverse Engineering, Hardware- und Web-Sicherheit. Als Experte für Penetrationstests finde ich Schwachstellen in Systemen und Netzwerken und nutze sie, um realistische Cyberangriffe zu simulieren und Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern. Durch Reverse Engineering entdecke ich Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten in Software und Hardware. Meine Fähigkeiten in Hardware- und Web-Sicherheit ermöglichen es mir, physische Geräte und Online-Plattformen vor einer Vielzahl von Cyberbedrohungen zu schützen und ihre Integrität und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.