Weiterbildung

T.I.S.P.-Prüfungsfragen? Eine Übersicht über Prüfungsinhalte

Veröffentlicht am

Die T.I.S.P.-Zertifizierung (TeleTrust Information Security Professional) ist eine angesehene Qualifikation im Bereich der IT-Sicherheit. Für Fachkräfte, die ihre Expertise in der Informationssicherheit nachweisen möchten, stellt die T.I.S.P.-Prüfung eine besondere Herausforderung dar. Diese Herausforderung gilt es zu meistern – aber welche Inhalte werden abgefragt, decken sich die Themenblöcke der Prüfungsfragen mit Ihrem Wissen? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Welche Vorteile bringt Ihnen ein T.I.S.P.-Zertifikat?

Absolventen des T.I.S.P.-Zertifikats profitieren von zahlreichen Vorteilen, die ihre Karriere im Bereich der Informationssicherheit voranbringen. Die Zertifizierung ist international anerkannt und bescheinigt umfassendes Fachwissen in zentralen Bereichen der IT-Sicherheit wie Netzwerksicherheit, Kryptographie und Sicherheitsmanagement. Absolventen sind nicht nur auf theoretischer Ebene geschult, sondern können auch praktische Lösungen umsetzen. Die T.I.S.P.-Zertifizierung verbessert die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten und erhöht die Chancen auf besser vergütete Positionen, da zertifizierte Fachkräfte in der IT-Sicherheitsbranche stark nachgefragt werden. Zudem bietet die Zertifizierung Zugang zu einem professionellen Netzwerk, dem jährlichen T.I.S.P.-Community Meeting, in dem Absolventen von aktuellem Wissen und Erfahrungsaustausch profitieren können.

Prüfungsfragen der T.I.S.P.-Zertifizierung

Kommen wir zum Bestehen Ihrer Prüfung: Die T.I.S.P.-Prüfung umfasst insgesamt 180 Multiple-Choice-Fragen, die aus 18 Themenblöcken stammen. Die Verteilung der Fragen orientiert sich dabei an der Gewichtung der Themen im Lehrplan. Eine gute Vorbereitung erfordert fundiertes Wissen in jedem dieser Themenbereiche, denn Hilfsmittel sind während der vierstündigen Prüfung nicht zugelassen. Hier finden Sie einen detaillierten Überblick über alle Themenblöcke:

Allgemeine Grundlagen
Dieser Themenblock bildet die Basis für die T.I.S.P.-Prüfung. Hier werden die grundlegenden Konzepte der Informationssicherheit behandelt, die als Fundament für alle weiteren Bereiche dienen. Dazu gehören unter anderem die Definition von Informationssicherheit, die wesentlichen Schutzziele (Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit) sowie erste Einblicke in Bedrohungen und Schutzmaßnahmen. Wer dieses grundlegende Wissen beherrscht, ist in der Lage, die weiteren spezialisierten Themen zu verstehen.

Netzwerksicherheit
Die Netzwerksicherheit ist einer der zentralen Bereiche der Informationssicherheit, denn sie beschäftigt sich mit dem Schutz von Netzwerken vor unbefugtem Zugriff und Angriffen. In der T.I.S.P.-Prüfung geht es um die Absicherung von Kommunikationswegen, die Implementierung sicherer Netzwerktopologien sowie den Schutz von Daten, die innerhalb des Netzwerks ausgetauscht werden. Themen wie Verschlüsselungstechniken und Authentifizierungsmechanismen sind dabei von Bedeutung.

Firewalls
Firewalls stellen einen Schutzmechanismus in der Netzwerksicherheit dar. Sie überwachen und kontrollieren den ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr und schützen so vor unbefugtem Zugriff und Bedrohungen. Fragen in diesem Bereich befassen sich mit der Konfiguration, Funktionsweise und Wirksamkeit von Firewalls in verschiedenen Netzwerkumgebungen. Kandidaten müssen in der Lage sein, die Rolle von Firewalls im Gesamtsicherheitskonzept eines Unternehmens zu verstehen und zu bewerten.

Intrusion Detection
Intrusion Detection Systeme (IDS) sind notwendig, um potenzielle Angriffe auf Netzwerke und Systeme frühzeitig zu erkennen. Dieser Themenblock behandelt die Funktionsweise von IDS, ihre Konfiguration und ihre Integration in bestehende Sicherheitsinfrastrukturen. Ein tiefes Verständnis der Techniken, mit denen Angriffe erkannt und abgewehrt werden können, ist für die T.I.S.P.-Prüfung wichtig.

Hackermethoden und Angriffsszenarien
Das Wissen über gängige Angriffsmethoden ist essenziell, um sich effektiv gegen Cyberangriffe verteidigen zu können. In diesem Abschnitt der Prüfung geht es um typische Hackermethoden und Angriffsszenarien, die von Kriminellen genutzt werden, um in Netzwerke einzudringen. Dazu zählen Techniken wie Social Engineering, Phishing, SQL-Injection und Denial-of-Service-Angriffe. Es wird erwartet, dass die Kandidaten bekannte Schwachstellen in Systemen und Netzwerken identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen kennen.

VPN (Virtual Private Networks)
VPNs spielen eine entscheidende Rolle in der sicheren Kommunikation über unsichere Netzwerke, insbesondere das Internet. In der T.I.S.P.-Prüfung müssen die Teilnehmer sowohl die theoretischen Grundlagen von VPN-Technologien als auch deren praktische Implementierung verstehen. VPNs werden eingesetzt, um sichere, verschlüsselte Verbindungen zwischen entfernten Netzwerken oder Endgeräten und dem Firmennetzwerk herzustellen.

Anwendungssicherheit
Die Sicherheit von Softwareanwendungen steht in diesem Themenbereich im Mittelpunkt. Es wird abgefragt, wie Anwendungen gegen typische Bedrohungen wie SQL-Injection, Cross-Site Scripting (XSS) oder unsichere Schnittstellen geschützt werden können. Die Kandidaten müssen nachweisen, dass sie die Bedeutung sicherer Softwareentwicklung verstehen und wissen, wie Schwachstellen in Anwendungen vermieden oder behoben werden können.

Sicherheit in mobilen Netzen
Mit der zunehmenden Verbreitung von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets gewinnt die Sicherheit in mobilen Netzwerken immer mehr an Bedeutung. In diesem Abschnitt der Prüfung werden die Sicherheitsrisiken und Schutzmaßnahmen in mobilen Netzwerken behandelt. Themen wie mobile Device Management (MDM), Verschlüsselung und der Schutz vor mobilen Bedrohungen sind hier von zentraler Bedeutung.

Kryptographie
Die Verschlüsselung von Daten ist ein wesentlicher Bestandteil der IT-Sicherheit. In der T.I.S.P.-Prüfung wird sowohl die symmetrische als auch die asymmetrische Verschlüsselung abgefragt, einschließlich der Grundlagen der Kryptographie. Zudem müssen die Kandidaten das Konzept der Public Key Infrastructure (PKI) verstehen, das in vielen Unternehmen zur Absicherung digitaler Kommunikationswege eingesetzt wird.

Sicherheitsmanagement
Sicherheitsmanagement sorgt dafür, dass alle Sicherheitsmaßnahmen in einem Unternehmen koordiniert und wirksam umgesetzt werden. In diesem Block geht es um die Planung, Implementierung und Überwachung von Sicherheitsrichtlinien und -prozeduren. Ein umfassendes Verständnis des Sicherheitsmanagements ist wichtig, um Informationssicherheitsrisiken effektiv zu kontrollieren und zu minimieren.

Information Security Management (ISMS)
Der Fokus dieses Themenblocks liegt auf der Verwaltung von Informationssicherheitsrisiken durch Managementsysteme wie ISO 27001. Kandidaten müssen verstehen, wie Informationssicherheitsmaßnahmen systematisch organisiert und in die Gesamtstrategie eines Unternehmens integriert werden können.

Authentisierung, Autorisierung und Berechtigungsmanagement
Diese drei Konzepte bilden die Grundlage dafür, dass nur berechtigte Personen Zugriff auf sensible Informationen und Systeme erhalten. Die T.I.S.P.-Prüfung deckt die Grundlagen der Authentisierung (Wer ist der Benutzer?), der Autorisierung (Was darf der Benutzer tun?) und des Berechtigungsmanagements (Zuweisung und Verwaltung von Rechten) ab.

Business Continuity Management (BCM) und Notfallmanagement
Im Falle von IT-Ausfällen oder Cyberangriffen ist es entscheidend, dass der Geschäftsbetrieb schnell wiederhergestellt wird. Dieser Themenbereich behandelt Strategien und Maßnahmen zur Sicherstellung der Geschäftskontinuität sowie die Planung und Durchführung von Notfallübungen.

Security Awareness
Mitarbeiter sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette eines Unternehmens. Dieser Themenblock befasst sich mit Maßnahmen zur Sensibilisierung der Belegschaft für IT-Sicherheitsrisiken. Kandidaten müssen in der Lage sein, effektive Security-Awareness-Programme zu entwerfen und umzusetzen.

Physische Sicherheit
Neben der digitalen Sicherheit umfasst der Schutz von IT-Systemen auch physische Maßnahmen, um Rechenzentren, Server und andere Hardware vor unbefugtem Zugriff und Umwelteinflüssen zu schützen. Dieser Block behandelt Konzepte wie Zugangskontrollen, Videoüberwachung und Schutz vor Naturkatastrophen.

Betriebswirtschaftliche Aspekte der IT-Sicherheit
IT-Sicherheitsmaßnahmen haben nicht nur technische, sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen. In diesem Abschnitt der Prüfung geht es darum, wie IT-Sicherheitsinvestitionen bewertet und ihre Rentabilität gemessen werden können.

Rechtliche Grundlagen
IT-Sicherheitsfachleute müssen sich über rechtliche Anforderungen und Rahmenbedingungen im Klaren sein, insbesondere in Bezug auf Datenschutzgesetze, Compliance und Haftungsfragen. Dieser Themenbereich deckt die wichtigsten rechtlichen Vorschriften ab, die für die Informationssicherheit relevant sind.

Systemsicherheit (Windows, Unix/Linux)
Der Schutz von Betriebssystemen vor Bedrohungen und Schwachstellen ist von zentraler Bedeutung für die IT-Sicherheit. In diesem Block wird das Wissen über Sicherheitskonzepte sowohl für Windows- als auch für Unix/Linux-basierte Systeme abgefragt, einschließlich der Absicherung von Servern und Workstations.

Prüfungsdetails und Anforderungen

Für die T.I.S.P.-Prüfung stehen den Kandidaten vier Stunden zur Verfügung. Um die Prüfung zu bestehen, müssen mindestens 67 % der Fragen korrekt beantwortet werden. Die Auswertung erfolgt nach einem festen Bewertungsschema. Sollte die Prüfung nicht auf Anhieb bestanden werden, besteht die Möglichkeit, sie einmal ohne weitere Auflagen zu wiederholen. Für eine zweite Wiederholung ist die erneute Teilnahme an einer anerkannten T.I.S.P.-Schulung erforderlich.

Vorbereitung auf die T.I.S.P.-Prüfung

Angesichts der umfangreichen Themengebiete ist eine gezielte Vorbereitung unerlässlich. Eine strukturierte Wiederholung der einzelnen Themenblöcke, ergänzt durch Prüfungsfragen aus vergangenen Tests, kann entscheidend sein, um sicherzustellen, dass alle relevanten Inhalte abgedeckt sind. Darüber hinaus sollten sich Kandidaten mit den praktischen Aspekten der IT-Sicherheit vertraut machen, um das theoretische Wissen in praxisnahen Szenarien anwenden zu können. Die Teilnahme an einer anerkannten T.I.S.P.-Schulung wird empfohlen, da sie nicht nur die relevanten Inhalte vertieft, sondern auch gezielt auf die Prüfung vorbereitet. Die T.I.S.P.-Prüfung ist ein Meilenstein für jeden, der seine Fähigkeiten im Bereich der Informationssicherheit nachweisen möchte. Mit der richtigen Vorbereitung und einem fundierten Verständnis der Themenblöcke steht dem Bestehen der Prüfung nichts im Weg.

Foto des Autors

Jan Hörnemann

Ich bin Jan Hörnemann, TeleTrust Information Security Professional (T.I.S.P.) und seit 2016 leidenschaftlich in der Welt der Informationssicherheit unterwegs. Mein Master of Science in Internet-Sicherheit hat mir ein fundiertes Verständnis für verschiedene Aspekte dieser Branche vermittelt, das ich in meiner laufenden Promotion kontinuierlich ausbaue. In der AWARE7 bin ich Chief Operating Officer und Prokurist, gleichzeitig koordiniere ich die Abteilungen "Informationssicherheit" und "Offensive Services" und sorge dafür, dass alle Projekte reibungslos ablaufen.