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Die Netzneutralität in der EU ist gewährleistet!

M.Sc. Chris Wojzechowski

Es ist ein Erfolg für jeden einzelnen Internetnutzer! Netzneutralität hört sich nicht gefährlich an – würde dem Telekommunikationsanbieter aber enorm große Rechte einräumen, die Geschwindigkeit von Diensten zu regulieren. Das Gremium der europäischen Regulierungsstelle für den Telekommunikationssektor hat den worst case abgewendet. Internetnutzer können aufatmen: Keine Be- und Entschleunigung von Diensten!


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Was ist die Netzneutralität?!

Die Netzneutralität wird gerne mit einer Autobahn verglichen. Bewegen sich zu viele Autos auf der Autobahn, kommt es nämlich unweigerlich zu einem Stau. Der Ausbau einer Autobahn kostet viel Geld. Das ist bei den digitalen Autobahnen nicht anders.

Eine zusätzliche Einnahmequelle für die Telekommunikationsanbieter wäre es, entsprechende Überholspuren einzurichten, die es diversen Angeboten erlauben würden „schneller voranzukommen“. Youtube, Netflix und z.B. Dropbox würden eine gewisse Summe zahlen, damit die Daten von diesen Firmen nur auf der Überholspur fahren.

Warum wäre es tragisch, wenn die Netzneutralität in der EU fällt?

1. Wettbewerbsvorteil

Wenn große Firmen nun eine Summe bezahlen, damit ihre Dienste schneller und besser „ausgeliefert“ werden als andere, dann schaut der Konkurrent in die Röhre. Das ist besonders tragisch, wenn der Mitbewerber viel bessere Produkte oder Dienste anbietet, diese Informationen jedoch nie an potenzielle Kunden ausgeliefert werden, weil keine „Überholspur auf der Autobahn“ gemietet worden ist.

2. Kontrolle der Pakete durch den Anbieter

Beim surfen im Internet werden ständig Informationen in Form von Paketen abgerufen. Pakete haben, falls es keine Netzneutralität gibt, entweder eine Überholspur gebucht, oder auch nicht. Damit man aber diese Entscheidung treffen kann, so muss man in Erfahrung bringen, um welche Pakete es sich im Detail handelt. Diese Erlaubnis sollte keinem Telekommunikationsanbieter eingeräumt werden.

Netzneutralität in der EU wird bereits durch Zero-Rating-Angebote ausgehebelt

Für Regeln und Pflichten in Bezug auf die Netzneutralität wurde es höchste Zeit. Manch einer kennt die Angebote von diversen Telekommunikationsanbietern, die das Datenvolumen eines Musik Streamingdienstes nicht auf den Verbrauch der mobilen Datennutzung hinzugerechnet wird. Hierbei handelt es sich um ein Zero-Rating-Angebot. Dies sind erste Schritte, in Richtung Auflösung der Netzneutralität.

Dienste wie StreamOn sind Vorboten zur Aufweichung der Netzneutralität.

„Das betrifft mich doch nicht..“ ist an dieser Stelle kein Argument. Wenn die Netzneutralität hierzu Lande gekippt werden würde, betrifft das jeden der mit dem internet zu tun hat. Die ersten Angebote haben wir auch hier schon auf dem Markt, die die Gleichbehandlung der Pakete gefährdet und die Neutralität aushöhlen. Die Rede ist von StreamOn oder dem sog. Datenpass von Vodafone. StreamOn ist ein Angebot der Telekom, mit dem man diverse Dienste benutzen kann, ohne dass ein Verbrauch des Datenlimits stattfindet.

Es wird also unterschieden: Spotify darf durch, Amazon Music wird angerechnet. Für welches Angebot wird man sich wohl entscheiden, wenn man Telekom Kunde ist oder von dem StreamOn Angebot gebrauch machen will? Die Bundesnetzagentur hat die Telekom aufgefordert das Angebot an die gesetzlichen Bestimmungen anzupassen und den Dienst auch im Ausland verfügbar zu machen. Ein klares Verbot wurde jedoch nicht ausgesprochen. Mittlerweile nehmen 700.000 Kunden das Angebot wahr. Am Ende des Tages ist jedes einzelnes Angebot ein Riss in der so wichtigen Netzneutralität.

Netzneutralität in der EU!

Das Verbot von Überholspuren im Netz ist ein wichtiger Grundsatz, um die Gleichberechtigung von Datenpaketen im Internet aufrechtzuerhalten! Netzpolitik hat sich mit der Kampagne „Save the Internet“ bereits seit Jahren dafür eingesetzt. Unter der Abschaffung der Netzneutralität hätten alle Nutzer gelitten. Kurz und episch gesagt stand die „Freiheit des Internets“ auf dem Spiel.


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Die Netzneutralität in den USA!

Die Gleichbehandlung von Paketen im Internet, die sogenannte Netzneutralität, ist Geschichte. In den vereinigten Staaten wurde diese Entscheidung am 14.12 von der FCC* gefällt, trotz enormer Proteste. Die Entscheidung macht die Wege für ein Zwei-Klassen-Internet frei und wird vor allem kleine Unternehmen schwächen.

Welche Auswirkung hat die Abschaffung der Netzneutralität in Amerika auf Deutschland?

Das Internet ist ein globales “Phänomen”. Für die meisten ist dies keine Überraschung. Viele der größten Dienste im Internet kommen jedoch aus den Staaten. Aus diesem Grund können die Entscheidungen die dort getroffen werden, Auswirkungen auf alle haben.

In Zukunft könnte es also so aussehen das Facebook, Google und Amazon extra dafür bezahlen, dass die eigenen Internetpakete bevorzugt werden. Wenn der Foodblog von der Freundin aufgerufen wird, kann es dauern. Der muss sich nämlich hinten anstellen, weil er für die „Speedleitung“ nicht extra bezahlt.

Für Amerika ist die Entscheidung bedauerlich und nicht sinnvoll nicht nachzuvollziehen. Auf der anderen Seite ist es aber auch eine Chance für Europa und/oder Deutschland. In Amerika muss extra bezahlt werden was in Deutschland zum „Standard“ gehört? Es könnte das nötige Argument sein, Technologieunternehmen für Deutschland zu motivieren.

*Federal Communication Commission

 


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M.Sc. Chris Wojzechowski

Mein Name ist Chris Wojzechowski und ich habe vor wenigen Jahren meinen Master in Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen studiert. Ich bin einer von zwei Geschäftsführern der AWARE7 GmbH und ausgebildeter IT-Risk Manager, IT-Grundschutz Praktiker (TÜV) und besitze die Prüfverfahrenskompetenz für § 8a BSIG. Unser Brot und Buttergeschäft ist die Durchführung von Penetrationstests. Wir setzen uns darüber hinaus für ein breites Verständnis für IT-Sicherheit in Europa ein und bieten aus diesem Grund den Großteil unserer Produkte kostenfrei an.